Mühsamer Favoritensieg: ASV Durlach vs SV Spielberg 0:2 – 23.7.2023
Genau 42 Tage nach dem letzten Pflichtspiel der Saison 22/23 beginnt die Saison 23/24 mit den Pokalwettbewerben. In der ersten Runde des Badenpokals kam es gleich zum »Fußballkreis-Knaller« ASV Durlach gegen SV Spielberg, der einen würdigen Anlass zur feierlichen Eröffnung der ballreiter-Sportplatzsaison bot. Der »Underdog« Durlach hielt gegen den klassenhöheren SVS gut dagegen, verlor am Ende aber 0:2…
Badenpokal 23/24
Die Pokalwettbewerbe in Verband und Kreis eröffnen traditionell nach der kurzen Sommerpause (die »richtig lange« Pause gibt es im Regional- und Amateurfußball bekanntlich im Winter) die Saison. Im Badenpokal, präzise im »Verbandspokal des Badischen Fußballverbandes«, gehen 118 Teams von der A-Klasse bis zur Dritten Liga (Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen und Waldhof Mannheim) an den Start.
Die ersten beiden Runden finden getrennt in den drei Gebieten Odenwald, Rhein-Neckar und Mittelbaden statt. Ab der dritten Runde wird über das gesamte Verbandsgebiet gelost und die beiden Drittligisten SV Sandhausen und Waldhof Mannheim sowie Regionalligist FC-Astoria Walldorf wirken mit. Theoretisch gibt es für einen »Kleinen« die Teilnahme am von DFB und Öffentlich-Rechtlichen hochgejazzten »Finaltag der Amateure« und einen Platz in der 1. Runde des DFB-Pokals zu gewinnen. Praktisch spielen aber in manchen Landespokalen (z.B. hier in Baden) Profiteams wie Sandhausen und Waldhof mit, was die Aussichten für die richtigen (Halb-)Amateurteams gegen Null gehen lässt.
Die letzten sechs Jahre gewannen mit dem Regionalligisten FC-Astoria sowie den Drittligisten KSC (zweimal) und Waldhof Mannheim (dreimal) Profiteams den badischen Verbandspokal und qualifizierten sich so für den nächsten DFB-Pokal. Was den Reiz der 1. Hauptrunde des DFB-Pokals ausmacht, nämlich dass »kleine« (Halb-)Amateurteams auf Erst- und Zweitligisten treffen, fällt somit höchstwahrscheinlich auch in dieser Saison für den Bereich des Badischen Fußballverbandes aus…
Wie schon im letzten Jahr zum Auftakt geschrieben: Wenn der DFB die Dritte Liga als »Profiliga« platziert sehen will, dann haben Drittligateams im »Amateur«-Verbandspokal nichts verloren und der DFB müsste sich für die Drittligisten etwas anderes überlegen. Man könnte z.B. eine »nullte« Hauptrunde mit Dritt- und Zweitligisten als Quali zur Ersten ausspielen.
ASV Durlach vs SV Spielberg 0:2
Weil der Rasen des altehrwürdigen Durlacher Turmbergstadions »hinüber« war, spielte der ASV Durlach in den letzten beiden Spielzeiten auf dem Nebenplatz des Turmbergstadions. Auf dem es allerdings bei größerem Fan-Andrang durchaus beengt zuging. Pünktlich zum 75-jährigen Jubiläum des 1948 eröffneten Stadions präsentierte sich das Rasengeviert aber runderneuert, so dass nun wieder im »großen« Stadion gekickt werden kann. Offiziell 160 Fans fanden sich zum ersten Pflichtspiel der Saison zum Duell »Landesliga vs Verbandsliga« gegen den SV Spielberg bei bewölkten und etwas schwülem Sommerwetter ein.
Der SV Spielberg war als Verbandsliga-Topteam gegen den Landesligisten favorisiert. Aber im ersten Pflichtspiel nach der Sommerpause passt bei vielen Teams noch nicht alles zusammen, was dem »Underdog« Chancen auf eine »Pokal-Überraschung« eröffnet.
Nach dem Anpfiff von Schiri Remili sah es für den ASV auch gar nicht schlecht aus. Spielberg hatte zwar viel Ballbesitz, machte daraus aber ziemlich wenig. Durlach setzte »Nadelstiche« mit gelegentlichen schnellen Angriffen, oft über den agilen Neuzugang Antonio Nigliazzo (kam aus Friedrichstal). Dessen schnelle Aktionen sorgten für eine Menge Gefahr vor dem Spielberger Tor, es fehlte nur ein wenig die Präzision im Abschluss.
Ärgerlicherweise (für Durlach) fiel dann in der 27. Minute aus dem berühmten »Nichts« das 0:1. Torjäger Fabian Geckle, frischvermählt (Samstag Hochzeit und Sonntag auf dem Rasen, »that‘s the spirit!«), wurde aus dem Mittelfeld in abseitsverdächtiger Position auf dem Flügel angespielt, lief alleine auf‘s Tor zu und vollstreckte im Strafraum eiskalt. Das ist halt die Qualität eines Torjägers: Auch wenn es nicht so läuft das Tor zu machen…
Durlach blieb unverdrossen im Spiel und machte weiter. Ein Tor wollte aber nicht gelingen, Spielbergs 18-jähriger Keeper Brian Graehl hatte einen guten Tag erwischt. Der SVS wollte in der zweiten Hälfte das zweite Tor, aber auch beim Favoriten fehlte die Präzision im Abschluss. Immerhin machte Gelb-Rot für Durlachs Valentino Vujinovic die Aufgabe für den Favoriten ab der 63. Min. einfacher. Das entscheidende 0:2 gelang aber erst in der 80. Minute durch Fabian Gondorf, der wie eine Lokomotive an Freund und Feind vorbei durch den Strafraum rannte und den eng ans Tor geschlagenen Eckball aus kürzester Entfernung ins Netz beförderte.
Damit war das Match »durch«. Ein Pflicht- und Arbeitssieg für Spielberg, beim ASV wird man sich besonders über die in der ersten Hälfte vergebenen Chancen ärgern. Spielberg bestreitet am kommenden Wochenende das Zweitrundenmatch beim frisch gebackenen Kreisliga-Meister, Kreispokal-Sieger und Landesliga-Aufsteiger SG Stupferich…