Geschrei statt Tore: FSSV Karlsruhe vs Karlsruher SV 0:0 – 27.5.2023

Stadion

Der letzte Spieltag in der A1 brachte ein Fernduell um Meisterschaft und Aufstieg. Eines davon war das Match der beiden Karlsruher Stadtklubs FSSV und KSV. Tabellenführer Karlsruher SV gelang es mit einem 0:0 nicht, den für den direkten Aufstieg notwendigen Dreier einzufahren…

Aufstiegskampf in der A1

In der Kreisklasse A Staffel 1 Karlsruhe fiel (ähnlich wie in einer anderen deutschen Liga…) die Entscheidung über den Meister erst am letzten Spieltag:

Pos. Team Spiele Tore Punkte
1. Karlsruher SV 29 +56 73
2. FV Leopoldshafen 29 +53 71

Tabellenführer Karlsruher SV, der am letzten Spieltag am Adenauerring bei Mittelfeldteam FSSV antreten musste, hatte vor dem 30. und letzten Spieltag 2 Punkte und 3 Tore Vorsprung auf den FV Leopoldshafen, der es mit dem SV Blankenloch zu tun hatte. Beide Gegner der Spitzenteams stehen mit 41 Punkten im Mittelfeld der Tabelle, so dass die Aufstiegsprotagonisten für das Fernduell am letzten Spieltag Gegner ählichen Kalibers hatten.

FSSV Karlsruhe vs Karlsruher SV 0:0

Lt. FuPa 103 Fans wollten das eventuell aufstiegsentscheidende Match bei schönem Frühsommerwetter sehen.

Im Vorfeld hätte man denken können dass der KSV, drittbester Angriff und beste Abwehr der Liga und mit 6 Siegen aus den letzten 7 Spielen durchaus gut in Form, das Match gegen den FSSV, für den um nix mehr ging, früher oder später für sich entscheiden würde. Aber die Kicker vom FSSV rannten und verteidigten, als ginge es für sie selbst auch um den Aufstieg.

Der KSV hatte zwar gefühlt 75 % Ballbesitz und berannte unermüdlich das FSSV-Tor, aber der berühmte »letzte Pass« vor das Tor funktionierte nicht. 0:0 stand es zur Pause, und aus dem fernen Eggenstein-Leopoldshafen drang die Kunde an den Sportplatz, dass Konkurrent FV Leopoldshafen zur Halbzeit bereits 4:1 gegen Blankenloch vorne lag. Hoch würde »Leo« nicht mehr verlieren, und mit dem »Kantersieg-Spielstand« war auch der kleine Vorsprung des KSV im Torverhältnis egalisiert worden…

Für den direkten Aufstieg musste also ein Tor her, aber es ging nach dem Seitenwechsel genauso weiter wie in HZ 1. Der KSV rannte unermüdlich mit Dauerdruck an, aber ohne wirkliche Großchancen. In den letzten 15 Minuten stellte KSV-Coach Stumpf dann auf »alle nach vorne und hohe Bälle«-Taktik um, die aber auch keine Erfolge zeitigte. Stattdessen kamen immer mehr »Nickligkeiten« ins Spiel. Und Geschrei und Rudelbildungen, was logischerweise dem Spielfluss nicht zuträglich war und die Minuten von des Schiris Uhr hinunterticken ließ…

Am Ende blieb es beim 0:0, auf der FSSV-Bank freute man sich darüber etwas exaltiert in Richtung KSV-Bank, was dann nach dem Schlusspfiff statt der üblichen Handshakes zu noch mehr Geschrei und einer Beinahe-Eskalation zwischen den Teams noch Minuten nach dem Schlusspfiff führte. Eine gemeinsame Saisonabschlussparty werden FSSV und KSV wohl nicht veranstalten…

FV Leopoldshafen siegte im Parallelspiel am Ende deutlich mit 9:1 gegen Blankenloch und steigt damit als Meister der A1 in die Kreisliga auf. Der KSV hat in der Relegation noch eine weitere Aufstiegschance: bereits am Mittwoch steigt das erste Match gegen den Zweiten der A2, die SG Rüppurr. In jener 2. Staffel steigt der Ettlinger Vertreter FV Alemannia Bruchhausen als Meister auf.

Fazit: 90 Minuten torloses Anrennen mit viel Geschrei am Ende. Wie man bei solchen Spielen immer so sagt: Es lebte von der Spannung…

 

(Bewertung: Grauenvoll | Schlecht | Geht so | Gut | Exzellent)

Impressionen

Kreisklasse A1 22/23