Kreispokalfinale: SG Stupferich vs TV Spöck 3:0 – 18.5.2023

Stadion

SG Stupferich vs TV Spöck 3:0

Wenn im Wonnemonat Mai die Sonne ihre wärmenden Strahlen über das Badnerland ergießt, ist es Zeit für das Kreispokal-Finale. Kreisliga-Tabellenführer SG Stupferich traf in Stutensee-Blankenloch auf den Tabellendritten TV Spöck. Bei vollem Haus und Sonnenschein stellte sich das Match als klare Sache für die SG Stupferich heraus, die sich mit einem 3:0-Sieg den Kreispokal in die Vitrine stellte…

Kreispokal 22/23

122 Teams starteten Ende Juli in die 1. Runde des Kreispokals, 10 Monate später waren noch zwei übrig. Nachdem es sowohl im nachgeholten Endspiel 20/21 als auch im Endspiel 21/22 das Duell »ASV Durlach vs FVgg Weingarten« gab, bot das Finale 22/23 mal wieder etwas Neues. Durlach war durch den Aufstieg in die Landesliga nicht mehr dabei, Weingarten scheiterte im Viertelfinale bei Finalteilnehmer SG Stupferich knapp mit 1:2.

Im Halbfinale setzte sich die SG Stupferich, zuletzt im Finale 2019 erfolgreich, dann souverän mit 4:0 gegen den FC Busenbach durch. Die SG aus dem Karlsruher »Bergdorf« liefert sich in der Kreisliga ein heißes Duell um den Aufstiegsplatz 1 (aktuell 3 Punkte Vorsprung, aber 1 Spiel mehr) mit der FVgg Weingarten. Es können erfolgreiche Wochen im Höhenstadtteil werden, denn es winkt das »Kreis-Double« aus Kreisligameister und Kreispokalsieger…

Gegen Letzteres hat der TV Spöck selbstverständlich etwas einzuwenden. Das Team vom Sportplatz am großen Hochspannungsmast im Norden der Gemeinde Stutensee zog ebenfalls souverän ins Endspiel ein, mit einem 5:1 über die SpVgg Söllingen. In der Kreisliga rangieren »die Turner« auf Tabellenplatz 3, aber mit deutlichem Abstand auf die beiden Aufstiegsaspiranten. Den letzten Kreispokalsieg holte der TV im Jahre 2000, es wäre also mal wieder Zeit für etwas »Blechernes«…

Der Pfoschdeschuss hatte sich in der Vorschau die Zahlen angeschaut und festgestellt, dass die Gesamtbilanz der beiden Finalkontrahenten mit jeweils 4 Siegen für Stupferich und Spöck sowie 3 Remis ausgeglichen ist. Und prognostizierte mit einem 2:2 ein Spiel über die volle Distanz von 120 Min. und Elferschießen…

SG Stupferich vs TV Spöck 3:0

Finalort war der Sportplatz des SV Blankenloch, der in Kreisklasse A1 spielt. Der Ort mit dem zu Kalauern einladenden Namen (schon die Römer sollen hier unterwegs gewesen sein!) ist wie Spöck ein Ortsteil der Großen Kreisstadt Stutensee. Da diese als »Gemeindereform-Konstrukt« aber ziemlich weitläufig ist, lag der Finalort trotzdem einigermaßen »mittig« (mit etwas Stutensee-Versatz…) zwischen den Plätzen der beiden Finalkontrahenten.

Rund um das Rasengeviert am Rande des Hardtwalds fand sich eine finalwürdige Kulisse ein (könnte knapp vierstellig gewesen sein). Darunter eine lautstarke gelb-blau gewandete Abordnung vom TV Spöck, die mit eigens produzierten Schals, Bannern, Fähnchen und einem Megafon für Stimmung sorgte. Bei diversen Tannenzäpfle wurde die ganze Palette des einschlägigen Sportplatz-Liedguts (»Ohne TV wär‘ hier gar nix los…«) lautstark intoniert. An der Unterstützung hat es beim TV nicht gelegen…

Das Geschehen auf dem Rasen konnte mit der finalwürdigen Atmosphäre nicht mithalten. In der ersten halben Stunde war vor den Toren wenig los. Stattdessen gab es viel »Hin und Her« zwischen Strafräumen (»Box to box«, wie die Taktik-Bros sagen würden…) ohne das ganz große Risiko. Die ersten Fans am Rande spekulierten schon, dass dieses Match über die volle Distanz bis zum Elfmeterschießen gehen könnte…

Bis zur 31. Minute, in der zeigte Schiri Harnant Cortes auf den Punkt. Stupferichs Glaser war im Spöcker Strafraum zu Fall gekommen – Elfmeter! Kenny Klump verwandelte zum 1:0.

Wenige Minuten später gab es eine ähnliche Situation auf der anderen Seite, zum lautstarken Unwillen des Spöcker Fanblocks blieb der Pfiff aber aus…

Stattdessen kam es knüppeldick für den TV. In der 37. Minute wurde ein Stupfericher Freistoß von links in den Strafraum geschlagen. Die Abwehr wehrte den Ball zu kurz ab, so dass Nils Dirrler abziehen konnte. Spöcks Keeper Morbitzer wehrte den Ball unglücklich ins eigene Tor ab – 2:0!

Damit ging es auch zu den Halbzeit-Zäpfles. Nach dem Wiederanpfiff zog sich die SG mit ihrer 2:0-Führung zurück und schaffte es damit effektiv, Spöcker Angriffsbemühungen vom eigenen Tor fernzuhalten. Der TV war engagiert und machte Druck. Aber am Stupfericher Strafraum war meistens Schluss…

Statt dessen kassierte Spöck in der 73. Minute das 3:0. Aus einem Freistoß des TV hinaus kam der Ball im Mittelfeld zum agilen Stupfericher Marco Glaser, der durch die gegnerische Hälfte alleine auf‘s Tor zulief, mit einem geschickten Seitenwechsel Keeper Morbitzer aussteigen ließ und von Rechts vollendete. Ein sehenswertes Tor!

3:0, noch 15 Minuten zu spielen – das sah nach »Entscheidung« aus. Wenige Minuten später gab es aber die Riesenchance für den TV, zurück ins Spiel zu kommen. Schiri Harnant Cortes verhängte nach einer unübersichtlichen Situation und Konsultation seines Assistenten etwas überraschend einen Elfmeter für Spöck. Der ex-Friedrichstaler Hans Kyei lief an und drosch die Kugel à la »Lothar Matthäus 1984« über das Tor in den Fangzaun. Spätestens da war allen klar: Das war nicht der Tag des TV Spöck…

Nach dem verschossenen Elfer plätscherte das Match nur noch seinem Ende entgegen und die SG Stupferich holte sich, letztendlich aufgrund der besseren Treffsicherheit verdient, den Kreispokal 2023. Glückwunsch ins Bergdorf!

Große Feiern waren aber nicht erlaubt, denn am Sonntag soll mit einem Sieg im letzten Spiel der Kreisliga-Saison bei Germania Neureut das »Karlsruher Kreis-Double« mit dem Aufstieg in die Landesliga perfekt gemacht werden. Als die Sieger nach dem Spiel den vom Sponsor spendierten Bierpreis überreicht bekamen, meinte deshalb ein Stupfericher Schlachtenbummler: »Das gibt es erst am Sonntagabend…«

Fazit: Ein Kreispokalfinale mit Kulisse und würdiger Atmosphäre. Das Spiel konnte damit nicht so ganz mithalten. Zu gut nutzte die SG Stupferich ihre Gelegenheiten und spätestens nach dem verschossenen Elfer war klar, dass Spöck nicht mehr treffen würde…

 

(Bewertung: Grauenvoll | Schlecht | Geht so | Gut | Exzellent)

Impressionen

Der obligatorische Eckfahnenshot…

Hielt sein Tor sauber: Stupferichs Keeper Daniel Tomic…

Blick durch‘s Netz: Keeper Tomic hat die Kugel!

Kreispokal 22/23