Torflut unter Flutlicht: FC Germania Neureut vs SpVgg Söllingen 4:1 – 1.3.2023
Englische Woche in der Kreisliga mit einem Nachholspiel zwischen Germania Neureut und dem Tabellendritten aus Söllingen. Mit einem in dieser Höhe überraschenden Ergebnis von 4:1…
Kreisliga 22/23
Die SpVgg Söllingen (die wir vor nunmehr fast 4 Jahren zum Aufstiegsspiel in die Kreisliga besuchten) spielt eine gute Saison in der Kreisliga und stand vor dem Nachholspiel in Neureut mit einem Punkt Rückstand auf die zweitplatzierte FVgg Weingarten auf einem vielversprechenden dritten Tabellenplatz. Weshalb das örtliche Monopolblatt am Tag vor dem Match einen Artikel über die Söllinger veröffentlichte, in dem Coach Alexander Schwenk der Tabellenspitzenpracht noch nicht so recht traute (BNN 28.2.23): »Wir wissen diesen Zwischenstand richtig einzuschätzen. Einige Mannschaften, die momentan noch hinter uns rangieren, sind von den Voraussetzungen her sicher stärker als wir.« Und Sportvorstand Klaus Vogel sagte geradezu prophetisch: »In dieser Liga kann jeder jeden schlagen.«
Gastgeber FC Germania Neureut (nicht zu verwechseln mit Liga- und Stadtteilkonkurrent FC 08 Neureut) steht im Mittelfeld mit 9 Pkt. Rückstand zu den Aufstiegs- und 8 Pkt. Vorsprung auf die Abstiegsplätze und kann darob die Runde locker zu Ende spielen.
FC Germania Neureut vs SpVgg Söllingen 4:1
Gut 100 Fans wollten das Match am kühlen Mittwochabend in der »Schulberg Arena« im Scheine der nagelneuen LED-Flutlichtanlage sehen.
Die Mehrzahl dürfte es mit dem heimischen FC Germania gehalten haben und konnte früh jubeln, denn schon nach vier Minuten ging Neureut durch »Ecke-Tor« in Führung. Der Eckstoß löste ein Durcheinander in Söllingens Abwehr aus, wodurch der Ball am Torpfosten bei Tomislav Maras landete, der die Kunstlederkugel aus kurzer Entfernung über die Linie schob.
Die Söllinger drückten als Antwort auf das Tor der »Spundefresser« (der Spitzname für die Teutschneureuter entstand wg. der dort populären wie Fassspunde geformten Kartoffelklöße) und hatten innerhalb weniger Minuten zwei gute Gelegenheiten zum Ausgleich, die aber nicht zum Erfolg führten.
Danach waren Torchancen Mangelware. Die »Dorndreher« (angeblich hatten die Söllinger Bauern einst ihren Kirchturm (»Dorn«) gedreht, um bei der Feldarbeit die Uhr sehen zu können…) hatten zwar eine gewisse Feldüberlegenheit, versuchten aber meistens durch die Mitte zum Erfolg zu kommen, was die Germania locker verteidigt bekam…
Stattdessen kassierte der Favorit in der 38. Minute gar das 2:0. Ein langer Ball von der rechten Seite landete bei Ardijan Gashi, der die Führung ausbaute. Vier Minuten später erhöhte Matej Kolak gar auf 3:0. Im Söllinger Strafraum herrschte wieder ein wenig Unordnung, die Kolak geschickt ausnutzte.
Damit stand es 3:0 zur Pause und das Match schien »durch«…
Nach der Pause gaben die Söllinger noch einmal Gas, aber das war einfach nicht ihr Abend. Eine sehr gute Chance kurz nach Wiederanpfiff wurde ruiniert, weil Schiri Brückle nach einem Foul den Vorteil wegpfiff. Ansonsten hielten die Neureuter »körperbetont« dagegen (5 Gelbe in HZ 2). Und wenn doch einmal jemand vor dem Kasten auftauchte, war Neureuts Keeper Luca Bäumer zur Stelle.
Das 4:0 in der 57. Min. machte dann den »Deckel drauf«. Nach einem Lauf zur Grundlinie über Rechts kam die Flanke in die Mitte, Thomas Kokott wartete dort und vollendete zum 4:0.
Dem Tabellendritten gelang dann der Ehrentreffer zum 4:1, als Alessia Puma in eine Hereingabe von rechts slidete und die Kugel ins Netz schob (67.). Vielleicht wäre der »Ehrentreffer« auch ein »Anschlusstreffer« gewesen, denn das Tor löste die einzige Phase defensiver Unordnung bei den Germanen aus. Weshalb Pablo von Schnitzler wenige Minuten danach eine Riesengelegenheit zum 4:2 knapp vergab.
Aber, wie ein fränkischer Ex-Nationalspieler zu sagen pflegt: »Wäre, wäre, Fahrradkette!« Die Germanen überstanden diese Phase und brachten die Führung souverän über die Zeit…