Goleada im Mestalla: Valencia CF vs Getafe CF 5:1 – 4.9.2022
»Einmal ist keinmal« und deshalb ging es im Rahmen eines sonntäglichen La-Liga-Doubleheaders in Valencia ein zweites Mal ins Mestalla. Der heimische Valencia CF empfing die Madrider Vorstädter aus Getafe und zerlegte diese in einem fantastischen Match mit 5:1…
Zu Stadt, Verein und Stadion in Valencia wurde im Beitrag zum ersten Spiel Valencia vs Atléti bereits alles gesagt, so dass dieser Beitrag sich auf das Match beschränkt…
Valencia CF vs Getafe CF
Ab September wird es auch in Spanien (theoretisch) etwas kühler, so dass die Anstoßzeit der »späten« Spiele auf 21:00 Uhr vorrückt. Was dazu führte, dass das zweite Match bei kaum kühleren Temperaturen zur Dämmerungszeit startete und einen herrlichen Blick aus der obersten Etage des Mestallas auf den Sonnenuntergang über den Dächern Valencias ermöglichte. Romantik pur!
38.725 Zuschauer wollten dabei sein und waren auch diesmal in allerbester Stimmung pünktlich zum Vereinslied im Stadion (Video).
Valencias Zuschauerschnitt ist in den wilden Peter-Lim-Jahren unter 30.000 gesunken. Die Hoffnung auf bessere Zeiten für 22/23 unter Neutrainer Gennaro Gattuso drückt sich auch in den Zuschauerzahlen aus. In den drei Heimspielen gab es jeweils um die 40.000 (fast 44.000 gegen Atléti). Die Valencianer haben wieder Lust auf ihren CF…
Und das Match gegen die »berüchtigten« Defensivkünstler aus Getafe wird die neue Lust am VCF nicht kleiner gemacht haben, denn die knapp 40.000 bekamen mit einem 5:1 eine »Goleada« (so nennt man das in Spanien, wenn man dem Gegner den Kasten vollhaut) mit einer Reihe »Golazos« (spanisch für »schöne Tore«) zu sehen. Der neue »GattusoBall« zeitigt erste Erfolge…
Normalerweise ist der Getafe CF dafür bekannt, ein 0:0 auswärts für den Gipfel der Fußballgenüsse zu halten. Das erreichen sie mit einer energischen Defensivtaktik, die durchaus auch mit einer »gesunden Härte« angereichert ist und das Heimpublikum regelmäßig zur Weißglut treibt…
Normalerweise. Aber gegen Valencia war nix normal für »Geta«. Sie wurden vom Anpfiff weg von Valencia überrannt und bekamen schon in der ersten Viertelstunde den Kasten voll.
Der nach dem Abgang von Carlos Soler zu PSG neue Kapitän Toni Lato eröffnete den Torreigen in der 7. Minute mit einem schönen Schuss von der linken Strafraumecke in den Winkel. Sieben Minuten später erhöhte Valencia mit einem »Golazo« auf 2:0. Der überragende Yunus Musah überlupfte von der Strafraumgrenze die gesamte Getafe-Abwehr, hinter die sich Samuel Lino geschlichen hatte und die Kugel per Direktabnahme ins Netz beförderte. Mestalla tobte!
Getafe war vom Doppelschlag verunsichert, weshalb Keeper David Soria den Ball bei einem Klärungsversuch zwei Minuten später in die Füße von Samu Castillejo spielte. Der sagte »Gracias« und versenkte die Kugel ansatzlos zum 3:0 im Netz…
Nach diesen wilden 15 Minuten war das Spiel im Grunde schon entschieden. Valencia hatte weitere Gelegenheiten und war der »Jefe« auf dem Rasen, Getafe sammelte sich aber ein wenig und ließ sich nicht mehr gar so leicht ausspielen.
Weshalb der Ball »erst« in der 65. Minute wieder im Netz zappelte. Nach einer Ecke köpfte Barça-Leihgabe Nico auf das Tor, Geta-Keeper Soria sah wieder nicht gut aus und wehrte die Kugel ins eigene Tor ab. Und drei Minuten später brach Hugo Duro nach einem Geta-Ballverlust im Mittelfeld über den Flügel Richtung Tor auf und zog am Fünfmeterraum ab. Soria fälschte mit dem Körper ins Tor ab (auch wenn der sowieso reingegangen wäre). Nicht der Abend von David Soria…
5:0 nach 68 Minuten, allerbeste Stimmung und fröhliche Gesänge im Mestalla. Denn so eine »Goleada« hatte es dort schon lange nicht mehr gegeben. Der Ehrentreffer zum 5:1 durch Álvarez in der 78. Min. konnte daran ebensowenig noch etwas ändern wie eine etwas dumme Gelb-Rote Karte für Leipzig-Rückkehrer Ilaix Moriba (Arambarri holte sich in der 90. auch noch eine für Geta…).
Ein überzeugender Auftritt des »GattusoBall«. Valencia ist 22/23 das Team mit der höchsten Ballbesitzquote. Passt dabei aber nicht einschläfernd hin und her (»Ballbesitz ist okay, wenn er nicht steril ist« war schließlich schon immer das Gattuso-Motto), sondern spielt mit seiner verjüngten Mannschaft (auch wenn am Deadline Day mit Edinson Cavani nicht gerade eine Nachwuchskraft verpflichtet wurde…) »frisch« nach vorne. Es ist ja noch früh in der Saison, aber vielleicht wird der neue Connaisseur-Hashtag in Sachen La Liga ja »#AlwaysWatchValencia«…