Überraschung im Halbdunkel: FV Leopoldshafen vs FV Sportfreunde Forchheim 3:2 n.V. – 24.8.22
Englische Woche im Kreispokal, da musste das 9-Euro-Ticket noch einmal benutzt werden, um über den nördlichen Stadtrand Karlsruhes hinaus an die Gestade des Rheins zu fahren. Im Achtelfinale empfing die A-Klassen-Mannschaft FV Leopoldshafen das klassenhöhere Team der Sportfreunde Forchheim aus der Kreisliga und setzte sich überraschend mit 3:2 n.V. durch…
Achtelfinale im Kreispokal
122 Teams starteten Ende Juli in der 1. Runde des Kreispokals, Ende August sind noch 16 übrig, die das Achtelfinale ausspielen. Eigentlich 17, denn das 16. Team wird erst Mitte September im noch ausstehenden Viertrundenmatch zwischen dem KFV und der SG Stupferich ermittelt. Weshalb sich das Achtelfinale über fast 2 Monate hinziehen wird.
Die ersten Matches wurden bereits gespielt. Am Dienstag setzte sich Kreisliga-Topteam FVgg Weingarten erst in der Verlängerung knapp mit 2:1 beim A-Ligisten Alemannia Eggenstein durch, und das zweite Team aus Eggenstein-Leopoldshafen, der FV Leopoldshafen aus der Kreisliga A1, hatte es am Mittwoch mit dem Kreisligisten Sportfreunde Forchheim zu tun.
Mehr zur »Doppelnamengemeinde« Eggenstein-Leopoldshafen und ihren beiden Fußballklubs gab es anlässlich unseres Besuchs beim großen Orts-Derby 2019 zu lesen. Ebenso etwas zum Gegner aus Rheinstetten, den Sportfreunden Forchheim. So dass wir nun gleich »in medias res« gehen können…
FV Leopoldshafen vs FV Sportfreunde Forchheim 3:2 n.V.
Ein überraschendes Ambiente erwartete die Fußball-Fans am Ort des Geschehens. Das Match fand auf einer ziemlich großen Wiese statt, auf dessen Mitte ein Fußballplatz gemalt wurde. Drumherum ist jede Menge leerer Rasen und Wege, auf denen munter Radfahrer und Menschen mit Hunden entlangeilen. Gut, oder wie wir Fußballer sagen: ja gut, der Kreispokal ist nicht die Champions League. Aber diese Wiese war trotzdem eine eher ungewöhnliche Wahl. Zumal es während des Matches dunkel wurde und ein (auch noch von Bäumen halb verdecktes) Flutlicht sich mehr schlecht als recht mühte, die riesige Wiese auszuleuchten…
Los ging es noch in der hellen Abendsonne. Und trotz Klassenunterschied war der heimische FV zunächst das dominierende Team und ging schon in der 16. Minute in Führung. Ein schneller Angriff über den Flügel von Bühn endete mit einer Flanke in den Strafraum, wo Kevin Leger zum 1:0 für den »Underdog« verwandelte…
Die Führung war nicht mal unverdient. Wenn die Gäste aus der Kreisliga versuchten, ihre spielerische Überlegenheit auszuspielen, machte der FV das mit Einsatz wett und griff bei eigenem Ballbesitz flott über die Flügel an.
Damit hatten die Sportfreunde wohl nicht gerechnet, sie taten sich schwer ins eigene Spiel zu finden und Chancen herauszuarbeiten. Erst kurz vor der Pause konnten sie selbst treffen. Ein gut getimter Pass von Pfleger auf Lukas Karollus hebelte die gesamte FV-Abwehr aus. Keeper Wagenführer musste raus, Karollus behielt die Ruhe, spielte ihn aus und traf zum 1:1 (38.).
Damit ging es zu den Pausengetränken. Langsam ging die Sonne unter, das Flutlicht an und das Halbdunkel bereitete sich aus…
Kurz nach Wiederanpfiff dachte sich Karollus wohl »das mit Keeper ausspielen hat ja gut funktioniert« und erzielte in der 49. die 1:2-Führung in ähnlicher Art und Weise.
Wer nun dachte »jetzt wird sich der klassenhöhere Favorit aber das Spiel holen« lag falsch. Der FV machte unverdrossen weiter und je dunkler es wurde, desto seltener wurden die Torchancen und desto verbissener wurde der Kampf auf dem Rasen.
Ab der 60. Minute legte Leopoldshafen noch einmal »eine Schippe drauf« und belagerte das Tor der Forchheimer, die kaum noch aus der eigenen Hälfte rauskamen. Der 2:2-Ausgleich durch Jonas Muttar in der 70. Minute war deshalb hochverdient. Auch wenn die Aktion im Halbdunkel auf der anderen Seite des Platzes kaum zu erkennen war…
Die Torgelegenheiten wurde seltener und den Fans dräute dass dieses Spiel eine längere Angelegenheit werden würde. Auch wenn Burkart kurz vor dem Ende der 90 Minuten das 2:3 auf dem Fuß hatte und nur durch eine Glanzparade von Keeper Wagenführer am Treffer gehindert werden konnte…
In der Verlängerung entwickelte sich das Match zu einer »der nächste Treffer entscheidet«-Partie. Beide Teams mieden das große Risiko und das Geschehen spielte sich vorwiegend im Mittelfeld ab. Der Glückliche mit dem entscheidenden Treffer war Leopoldshafens Jonas Muttar, der in der 99. Minute zum 3:2-Endstand traf. Mit einem Doppelpack für den »Underdog« erst den Ausgleich und dann in der Verlängerung die Entscheidung besorgt – Muttar war eindeutig der »MOTM«…