Geschrei an der Eckfahne: KIT SC vs FVgg Weingarten 1:2 – 24.3.2022

Stadion

Nach dem Topspiel 1 vs 3 war auch der Tabellenzweite in der »englischen Woche« aktiv: Die FVgg Weingarten trat bei den »Studenten« vom KIT SC an und siegte in einer »intensiven« Partie mit 2:1…

Kreisliga

Der Punktgewinn beim Topspiel in Durlach am Vorabend brachte die SG Stupferich bis auf 3 Punkte an den Tabellenzweiten aus Weingarten heran. Ein Sieg auf dem Unisportplatz hätte diesen Vorsprung wieder auf sechs Punkte ausbauen und den Rückstand auf Spitzenreiter ASV Durlach auf deren 4 verkürzen können. Und die Vorzeichen waren gar nicht schlecht, denn die »Klemmbeitel« (beim letzten Gastspiel der FVgg in Mühlburg wurde die Herkunft dieses Spitznamen erläutert) kamen mit einer Bilanz von vier Auswärtssiegen hintereinander zum Kunstrasenplatz neben dem Wildparkstadion angereist.

Aber auch die »Studenten« vom KIT SC (»KIT« ist der »coole« Name für die Karlsruher Universität, näheres dazu gab es beim Erstbesuch 2018 zu lesen) sind aktuell in guter Verfassung. Auf Rang 7 sind sie locker für die Meisterrunde der oberen Neun qualifiziert, auch wenn der Rückstand nach ganz oben schon recht deutlich ist. Mit einer Bilanz von drei Siegen und zwei Unentschieden ging der SC in das Nachholspiel gegen Weingarten, was den Schreibroboter von fussball.de in seiner automatisch erstellten Vorschau zu der Aussage animierte: »KIT Sport-Club ist gewillt, dem Favoriten in die Suppe zu spucken. Die letzten Ergebnisse stärkten definitiv das Selbstbewusstsein.«

KIT SC vs FVgg Weingarten 1:2

Der Andrang für die auf dem Papier doch recht vielversprechende Partie hielt sich auf dem KIT-Platz, dem »Sparda Sport Park«, in Grenzen. Etwa 50 Zusehende wollten auf dem wenige Hundert Meter hinter der Südtribüne des Wildparkstadions (wo der KSC gerade ein torreiches Freundschaftsspiel gegen den FC Basel spielte und die Umgebung mit der Tormusik beschallte) gelegenen Kunstrasenplatz sehen. Dieser mit zahllosen Linien für alle möglichen Sportarten (unter anderem ein Football-Feld in Gelb) und einem exorbitant grellem blendenden Flutlicht versehene Untergrund war in den Vorsaisons immer ein Vorteil für die »Studenten«, da die anderen Teams selten auf Kunstrasen spielen. Der scheint in der aktuellen Saison aber dahin zu sein, denn von den acht Heimspielen wurden nur zwei gewonnen (bei 4 Remis und 2 Niederlagen).

Nach dem Anpfiff von Schiri Demirpolat ging es gleich zur Sache. Der erste gute Weingartener Angriff nach 2 Minuten, schnell über die rechte Außenbahn nach vorne getrieben, wurde von Leibold zum 0:1 vollstreckt. Da wollten sich die „Studenten“ nicht lumpen lassen, auch ihr erster guter Angriff brachte sie auf die nicht vorhandene Anzeigetafel. Berg traf zum Ausgleich in der 10. Minute.

Damit war das Torkontingent für die erste Halbzeit aufgebraucht, bis zur Pause gab es ein umkämpftes »intensives« Spiel zu bewundern. Schiri Demirpolat ließ viel laufen, was nach einigen härteren Aktionen zu allerlei Geschrei führte. Das Team des KIT pflegte seinen »körperbetonten« Stil, fand aber in den Weingartenern, die sich diesbezüglich nicht lumpen ließen, ihren Meister.

Nach der Pause ging es genau so weiter. Das Match ging hin und her, schon im Mittelfeld rund um die gelbe 50-Yard-Linie beharkten sich die Teams um jeden Ball. Die »Klemmbeitel« kamen stets gefährlich über ihre rechte Angriffsseite vor das KIT-Tor. Einer dieser Angriffsversuche wurde mit einer verzogenen Flanke abgeschlossen, was den Weingartener Spieler dazu animierte, die Eckfahne à la Jamie Vardie umzutreten. Direkt vor der Nase der sich dort aufwärmenden KIT-Reservespieler, was natürlich ein ordentliches Geschrei an der Grenze zur Rudelbildung (und eine Gelbe Karte) nach sich zog.

Der nächste Angriff über die Außenbahn, diesmal von links, brachte dann aber nicht die strukturelle Integrität der Eckfahne in Gefahr, sondern das Tor der »Studenten«. Leibold verarbeitete die zielgenaue Flanke von links mit seinem zweiten Treffer zum 1:2 (74.).

Die restlichen 15 Minuten (nebst einer endlos langen Nachspielzeit) verteidigte sich die FVgg gegen den unermüdlich angreifenden KIT und fuhr einen letztlich verdienten Sieg ein.

Damit sieht die Tabellenspitze der Kreisliga nach der »englischen Woche« der Top-Teams so aus:

1. ASV Durlach +61 47 Pkt.
2. FVgg Weingarten +26 43
3. SG Stupferich +34 37

Weingarten hat sich auf vier Punkte an Durlach herangeschoben und wird ja noch in der Meisterrunde gegen diese daheim spielen. Vielleicht ist die Frage nach dem direkten Aufsteiger doch noch nicht beantwortet?

Fazit: Die wenigen Zusehenden bekamen ein »intensives« und bis zum Schlusspfiff spannendes Kreisliga-Match geboten.

 

(Bewertung: Grauenvoll | Schlecht | Geht so | Gut | Exzellent)

Impressionen

Kreisliga 21/22