Badenpokalschlacht: FC Germania Friedrichstal vs SpVgg Neckarelz 1:1 n.V. (3:4 E.) – 8.8.2021

Stadion

Die Dritte Runde im Badenpokal bot mit dem Match des FC Germania Friedrichstal gegen die SpVgg Neckarelz ein Spannung versprechendes Duell zweier Verbandsliga-Konkurrenten. Grund genug, mal wieder bei der FC Germania im nordöstlich von Karlsruhe gelegenen Ort Stutensee-Friedrichstal vorbei zu schauen. Und das sollte sich lohnen, denn es wurde das volle Programm mit 120 Minuten Fußball plus Elfmeterschießen geboten…

Badenpokal: Da waren‘s nur noch drei…

Im Badenpokal (präzise: Verbandspokal des Badischen Fußballverbandes) blieben in der 3. Runde nur noch drei Teams aus dem Fußballkreis Karlsruhe übrig: Der SV Spielberg, ASV Durlach und eben FC Germania Friedrichstal.

Eine faustdicke Überraschung hatte es schon am Samstag gegeben: Das nach Drittligist Waldhof Mannheim »zweithöchste« Team im Wettbewerb, Regionalligist FC-Astoria Walldorf, verabschiedete sich mit einem 0:1 bei Verbandsligist VfR Mannheim aus dem Wettbewerb.

FC Germania Friedrichstal vs SpVgg Neckarelz 1:1 n.V. (3:4 Elfmeterschießen)

Der Sommer zeigte sich am Spieltag etwas wechselhaft, Sonnenschein und kurze heftige Regengüsse wechselten sich munter ab. Was wohl auch ein Grund war, dass nur knapp 180 Zusehende den Weg ins Stutenseestadion fanden.

Dabei präsentiert sich der FC nach den mittelprächtigen Corona-Saisons in den unteren Tabellengefilden der Verbandsliga für die Spielzeit 21/22 wieder durchaus ambitioniert. »Wir haben den nächsten Schritt gemacht und eine Basis geschaffen. Wir spielen einfachen Fußball, der aber funktioniert« sagte Trainer Hicham Ouaki vor dem Spiel in der lokalen Monopolzeitung. Da war das Duell gegen Ligakonkurrent SpVgg Neckarelz, ex-Regionalligist und zweimaliger DFB-Pokal-Teilnehmer aus Mosbach (etwa zwischen Heilbronn und Heidelberg gelegen), ein erster Prüfstein für die neuen Ambitionen.

Mit diesen neuen Ambitionen sah es aber zunächst gar nicht gut aus. Die ersten 20 Minuten boten »Einbahnstraßenfußball«, denn das Match spielte sich fast ausschließlich vor dem Germania-Tor ab. Einziges Problem der SpVgg: Sie trafen nicht!

Als die Friedrichstaler dann nach etwa 20 Minuten das erste Mal gefährlich vor dem Neckarelzer Tor aufkreuzten, machten sie es fast auf Anhieb besser, aber Köktas vergab aus kurzer Distanz. Die Großchance war aber das »Fanal« für die Friedrichstaler, fortan war das Match ausgeglichen und es ging flott hin und her und beide Teams hatten ihre Großchancen.

Eine etwas umstrittene Gelb-Rote Karte für Friedrichstal in der 36. Minute erzürnte dann Heimteam und Publikum. Das nicht ganz zu Unrecht, denn Schiri Mika Forster verfolgte eine etwas uneinheitliche Linie bei der Beurteilung von Zweikämpfen, die dazu führte, dass neben dem Gelb-Rot am Ende 7 Friedrichstaler Gelb gesehen hatten, aber nur zwei Akteure der Spielvereinigung…

Die Unterzahl des FC veränderte nach der Pause das Gesicht des Spiels. Friedrichstal setzte nun den Schwerpunkt auf die Defensive, an der sich die SpVgg in Überzahl abarbeitete. Die Friedrichstaler Konter waren aber gefährlicher als der Ballbesitzfußball der Neckarelzer. Das Ergebnis war die Führung für Friedrichstal in der 67. Minute. Die Kugel wurde nach einem Konterangriff schön über die Neckarelzer Abwehr hinweg zu Tijeras gelupft, der von der Strafraumgrenze mit einem hübschen Heber ins Netz traf…

Kurz drauf hatten die Gastgeber sogar nach einem weiteren flotten Konter die Chance auf das 2:0, Torwart Penz hielt aber bravorös. Aber wir wissen natürlich wie das ist mit den Chancen, die man vorne nicht reinmacht. Denn in der 86. Minute, als Friedrichstal fast am Ziel war, kassierten die 10 wackeren Germanen nach einem Eckball aus dem Gewühl heraus den Ausgleich durch Wodarz.

1:1 nach 90 Minuten, also gab es Verlängerung. In der passierte nicht mehr viel, als Höhepunkt des Nachmittags gab es Elfmeterschießen, lt. Stadionsprecher das Erste in der Geschichte des FV Germania Friedrichstal.

Nachdem für beide Teams je ein Elfer gehalten worden war, war es ausgerechnet ein Duell »Torwart gegen Torwart«, was im 4. Elfer vorentscheidende Bedeutung hatte. Germania-Keeper Schuster scheiterte aber. Da der nächste Neckarelzer Schütze traf, musste Friedrichstals Roosevelt Jones treffen (Video):

SpVgg-Keeper Penz hielt und war der »Held des Tages«. Damit zieht Neckarelz in die nächste Runde ein und der FC Germania scheidet nach einer großartigen Leistung mit 84 Minuten Unterzahl unglücklich aus…

Badenpokal: Da war es nur noch einer…

Da parallel der ASV Durlach bei seinem Sportplatzfußball-Corona-Comeback-Testspielgegner von neulich, dem GU-Türk. SV Pforzheim deutlich mit 0:5 unterlag, ist nun aus dem Fußballkreis Karlsruhe nur noch der SV Spielberg (gewann 5:2 bei Viktoria Bammental) im Badenpokal vertreten und trifft im Achtelfinale auf eben jenen GU-Türk. SV Pforzheim. Der hatte auch schon überraschend in der 2. Runde den klassenhöheren ATSV Mutschelbach hinausgeworfen und schickt sich nun an, das dritte Karlsruher Team nacheinander rauszuwerfen…

Friedrichstal startet in knapp zwei Wochen in die Verbandsligasaison. Zum Auftakt geht es zum FC Olympia Kirrlach, bevor sich dann im ersten Heimspiel die Gelegenheit zur Pokalrevanche bietet. Denn der erste Heimspielgegner ist die SpVgg Neckarelz…

Fazit: Eine kurzweilige und spannende Pokalschlacht mit einem dramatischen und für Friedrichstal unglücklichen Ende.

 

(Bewertung: Grauenvoll | Schlecht | Geht so | Gut | Exzellent)

Impressionen