Einseitige Angelegenheit: FSSV Karlsruhe vs ASV Durlach 0:5 – 23.8.2020
Sportplatzsonntag in der 4. Runde des Kreispokals: Die FSSV Karlsruhe empfing den klassenhöheren ASV Durlach und unterlag recht deutlich mit 0:5…
FSSV Karlsruhe
Die FSSV Karlsruhe, kurz für »Freie Spiel- und Sportvereinigung Karlsruhe«, ist einer der Karlsruher »Traditionsvereine«. In dem 1898 unter dem Titel »Freie Turnerschaft Karlsruhe« gegründeten Klub wird seit 1912 Fußball gespielt. Der berühmteste Aktive aus den Nachwuchsteams der Fußballabteilung ist wohl Arsenal-Spieler Sead Kolasinac, der als Kind einige Jahre bei der FSSV kickte.
Sportlich bewegte sich die FSSV nach der kriegsbedingten Neugründung 1947 zwischen B-Klasse und Bezirksliga (der heutigen Kreisliga), aus der sie 2007 abstiegen und in der Folgesaison keine Herrenmannschaft meldeten. 2008/09 kehrte die FSSV in den Spielbetrieb zurück und kickte in der B-Klasse, aus der 17/18 der Aufstieg in die Kreisklasse A gelang. Die Corona-Saison 19/20 beendete die FSSV beim Abbruch auf Rang 13 (von 16 Teams), im unteren Mittelfeld der Tabelle der Staffel A1.
Seit August 1920, also fast exakt 100 Jahre, spielt der FSSV im »Parkringstadion«, das am Rande der Nordstadt am Adenauerring liegt. Der Adenauerring, eine hässliche Hauptverkehrsstraße mitten durch die Park- und Waldgebiete rund um das Schloss, hieß früher »Parkring«.
FSSV Karlsruhe vs ASV Durlach 0:5
In der 4. Runde des Kreispokal (dem Achtelfinale) hatte die FSSV mit dem Kreisligisten ASV Durlach eine schwere Aufgabe vorgesetzt bekommen. Etwa 50 Zusehende machten sich auf zum geräumigen Sportgelände der FSSV, nicht gerade ein mörderischer Andrang…
Leider bekamen die Zusehenden relativ wenig geboten. Bei einer Spielklasse Unterschied ist an einem guten Tag ja durchaus eine Pokalüberraschung drin, die blieb diesmal aber aus. Vom Anpfiff weg kontrollierte der ASV die Begegnung, ohne dabei übermäßig zu glänzen. Die FSSV kam kaum aus der eigenen Hälfte raus, wenn sie es mal mit einem langen Ball auf den Flügel versuchten war der auch umgehend wieder weg.
Immerhin, die Gastgeber hielten den eigenen Strafraum einigermaßen dicht. Die Durlacher Angriffsbemühungen waren allerdings auch nicht gut, was den Akteuren lautstarke Ansagen vom neuen ASV-Trainer Domenico Rizzo bescherte.
Trotz der drückenden Feldüberlegenheit benötigte der Gast zum 0:1 einen Elfmeter, den Furkan Genc in der 15. Minute verwandelte. FSSV-Keeper Pascal Zimmermann hatte einen Gegner etwas zu intensiv abgeräumt…
Das Heimteam hielt den Kasten noch weitere 20 Minuten sauber, ehe Orhan Durmaz nach einem unübersichtlichen Hin und Her im FSSV-Strafraum die Kugel zum 0:2 ins Netz schob. Kurz vor der Halbzeit entschied Fabian Eppler die Partie, als er nach einen Abpraller von Keeper Zimmermann zum 0:3 traf.
Damit war das Match eigentlich entschieden, aber es war ein schöner, nicht zu warmer Sommertag, den man unter den schattigen Bäumen auf dem Sportplatz genießen konnte. Also gab es auch noch die zweite Hälfte. Das große Aufbäumen der FSSV blieb aus, Durlach verwaltete die Führung und tat nur noch das Nötigste. Zwei Tore gab es trotzdem noch zu sehen. Nach dem schönsten Angriff des Tages schoss Musa Jabbi kurz nach der Pause (51.) das 0:4. Nach einem FSSV-Freistoß an der Mittellinie trug der ASV einen blitzschnellen Angriff über rechts vor, der mit einem wunderbaren Pass auf den an der Abseitslinie lauernden Jabbi abgeschlossen wurde. Davon hätte der ASV ruhig mehr zeigen können…
Das 0:5 von Fabian Eppler wenige Minuten später (57.) beendete dann die Partie endgültig, die letzte halbe Stunde plätscherte nur noch dem Abpfiff entgegen.