Wembley am Hardtwald: SV Sandhausen vs VfL Osnabrück 0:1 – 2.8.2019

Stadion

Fast drei Monate gab es keinen Zweitligafußball mehr in Sandhausen zu sehen. Klare Sache, da musste hinaus an den Hardtwald zum ersten Heimspiel der Zweitligasaison 19/20. Das bot ein durchaus anschaubares Match, dem die Tore fehlten und in dem am Ende der Aufsteiger aus Osnabrück die drei Zähler durch ein etwas umstrittenes »Wembley-Tor« mitnehmen konnte…

SV Sandhausen vs VfL Osnabrück 0:1

Matchday in Sandhausen! Der Sommer hatte die Heizung ein wenig heruntergedreht, weshalb es mit angenehmen 20 bis 25 Grad gute Fußballbedingungen gab. 5.025 Zusehende wollten dabei sein, das ist der normale Schnitt gegen nicht gar so glamouröse Gegner in Sandhausen.

Der SVS hatte am ersten Spieltag nach einer guten Leistung ein 1:1 bei Holstein Kiel eingefahren und zeigte sich dabei stark in der Offensive. Weniger glorreich war der Aufsteiger VfL Osnabrück gestartet, für den Meister der letzten Drittligasaison setzte es gleich mal eine 1:3-Heimschlappe gegen den 1. FC Heidenheim.

Das wollten die Männer aus der Hasestadt offensichtlich gleich wieder gut machen, denn sie dominierten die Anfangsphase und erarbeiteten sich in den ersten 15 Minuten gleich zwei Großchancen. Die Abschlüsse waren allerdings verbesserungswürdig…

Nach 15 Minuten wurde der heimische SVS langsam stärker und gestaltete die Partie offener. Wodurch das Match zur Freude des gut aufgelegten Publikums durchaus zu unterhalten wusste, nur Torjubel wollte sich nicht einstellen. Denn in Sachen Chancenverwertung stand der heimische SVS den Gästen in nichts nach. Zenga und Neuzugang Engels schossen Osnabrücks Keeper Körber die Kugel direkt in die Arme. Und als der Ball endlich mal im Netz zappelte (Behrens 29.), war es Abseits…

Mit 0:0 ging es in die Pause. Danach ließ der Unterhaltungsfaktor des Spiels deutlich nach. Der VfL zog sich ein wenig zurück, eine Sandhäuser Feldüberlegenheit war das Ergebnis. Sie erspielten sich einige gute Gelegenheiten, aber schafften es einfach nicht, die Kugel ins Netz zu befördern. Ein Pfostentreffer von Behrens in der 70. Minute war noch die dichteste Torannäherung…

Jede(r) kennt die alte Fußballweisheit: »Wer sie vorne nicht macht, kriegt sie hinten rein!« Und genau so kam es mal wieder. In der 78. Minute hämmerte Osnabrücks Marcos Alvarez einen leicht abgefälschte Freistoß unter die Latte, von wo aus die Kunstlederkugel hinter oder auf die Torlinie prallte und von dort ins Spielfeld zurückkehrte. Ein Wembley-Tor im Hardtwaldstadion!

Nachdem alle 22 Akteure zunächst weiterspielten, zeigte Schiri Badstübner zur allgemeinen Überraschung zum Mittelkreis. Er und/oder sein Assistent wollten den Ball hinter der Linie gesehen haben. Keine verfügbare TV-Wiederholung kann für definitive Aufklärung sorgen. Aber live im Stadion (von der Tribüne seitlich aus der Perspektive des Linienrichters) sah es eher so aus, als würde der Ball noch die Linie berühren. Der ausbleibende Torjubel der Osnabrücker Spieler ist wohl auch ein Indiz für »kein Tor«. Nützt aber nix, es stand 0:1, und das war der Siegtreffer!

Die Sandhäuser Schlussoffensive in den verbleibenden 15 Minuten produzierte zwar noch diverse Gelegenheiten zum Ausgleich (die größte hatte Kapitän Diekmeier in der Nachspielzeit), aber keine davon landete im Kasten…

Eine bittere Heimniederlage war das Ergebnis. An der Chancenverwertung müssen die Männer von SVS-Trainer Uwe Koschinat arbeiten. Denn aus den zwei ersten Spielen, die Offensivpotenzial für sechs Punkte geboten hatten, steht nun nur ein Punkt auf der Haben-Seite…

Fazit: Ein durchaus spannendes und streckenweise flottes Spiel, nur die Qualität der Abschlüsse ließ auf beiden Seiten zu Wünschen übrig. Deshalb brachte ein zweifelhaftes »Wembley-Tor« den Gästen aus Osnabrück die drei Punkte…

 

(Bewertung: Grauenvoll | Schlecht | Geht so | Gut | Exzellent)

Impressionen

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