»Mid-season Friendly«: RB Leipzig vs Celtic FC 2:0 – 25.10.2018

Stadion

RB Leipzig vs Celtic FC 2:0

Zweite Etappe der »Red-Bull-vs-Celtic-Tour« in der Europa League! Nach dem Trip nach Salzburg vor drei Wochen ging es diesmal zur »Dosen-Fußball-Hauptfiliale« nach Leipzig. In dieser war für die Bhoys erwartungsgemäß nichts zu holen, in einem schwachen Spiel gewann RBL 2:0…

The Celts are here!

Von Karlsruhe nach Leipzig sind es gut 520 km, macht mit Rückweg ca. 1.040 km. Eigentlich ein bisschen weit für einen Tagesausflug ins Stadion, aber was macht man nicht für Sachen, wenn es um zum einen um Fußball geht und zum anderen darum, eine Gelegenheit zum Celtic-Live-Gucken zu nutzen…

Die Belohnung für einen 22-Stunden-Tag mit Hin- und Rückfahrt war ein großes grün-weißes Happening in Leipzig. Im Laufe des Tages trudelten Celtic-Fans aus allen Himmelsrichtungen und aus allen Altersgruppen auf dem Leipziger Marktplatz ein und veranstalteten eine große friedliche Party. Die Fans aus Schottland nutzten den Aufenthalt in Deutschland weidlich aus und deckten sich in den umliegenden Supermärkten mit »german beer« ein. Manch einer schleppte einen handlichen Elferkasten oder gleich einen ganzen Einkaufswagen voller Bier mit Crushed Ice auf den Marktplatz. Die Pfandsammler freuten sich über einen ertragreichen Nachmittag…

Zum Stadion ging es dann mit einem großen Fanmarsch (siehe Video unten bei »Impressionen«). Dieser war ein wenig lang geraten, landete dann aber ohne Zwischenfälle an der Red Bull Arena. Beim Einlass in den Gästeblock kam es dann zu Verzögerungen und Ärger, aber im Grunde kann man da niemandem einen Vorwurf machen. Wenn tausende Fans gleichzeitig ankommen, und das im Grunde auch noch zu spät, wird es halt voll am Eingang…

Es war der Premierenbesuch in der Leipziger Red Bull Arena. Diese ist schön in den ehemaligen Innenraum des gigantischen alten Zentralstadions, seinerzeit mit Platz für 100.000 Zusehende das größte Stadion der DDR (und Deutschlands), hineingebaut worden. Die Struktur des weiten Runds mit großen Wällen blieb erhalten und das neue Stadion wird über Brücken, die über die Reste hinüber führen, betreten. Sehr hübsch gemacht.

42.959 Zusehende finden Platz in der Red Bull Arena, 38.126 wollten das Europa-League-Duell zwischen RBL und Celtic sehen.

RB Leipzig vs Celtic 2:0

Celtic hatte die letzten 11 Europapokalspiel in Deutschland nicht gewonnen gewonnen. Beim CL-Match in Gladbach im November 2016 waren sie zumindest nahe dran…

Ein Sieg im zwölften Versuch erschien ziemlich unwahrscheinlich. Die aktuellen Kräfteverhältnisse im europäischen Fußball machen einen Sieg Celtics gegen ein Bundesliga-Team sowieso ziemlich unwahrscheinlich (wenn auch nicht gänzlich unmöglich). Da Celtic zusätzlich noch durch Verletzungen und der Schonung einiger Spieler für die wichtigen anstehenden Spiele in Schottland mit einer Art B-Elf antrat, gab es weit und breit keinen Celtic-Fan zu entdecken, der nicht von einer klaren Niederlage ausging…

Als nach der obligatorischen EL-Hymne und ein wenig Rauch aus dem Celtic-Block dann angepfiffen wurde, war das Bild auf dem Rasen aber nicht so deutlich, wie das zu erwarten war. Ralf Rangnick hatte bei RBL auch ordentlich rotiert, sein Team tat sich schwer gegen das die ersten 20 Minuten laufstark auftretende Celtic-Mittelfeld. Dieses war mit Eboue Kouassi, Ryan Christie und Lewis Morgan mit drei jungen Leuten ohne Spielpraxis besetzt. Dafür machten sie das zunächst gut. Kouassi verteilte die Bälle, Celtic kombinierte ein paar Mal ganz gefällig Richtung Leipziger Tor, es sprangen dabei aber nur Halbchancen heraus.

Ralf Rangnick stellte per Zettelbotschaft seine Mannschaft nach 20 Minuten ein wenig um. Was dazu führte, dass Celtic unter Druck geriet und die Defensive mit dem indisponierten Gamboa und dem gerade aus einer Verletzung zurückgekommenen Simunovic ins Schwimmen geriet.

Das Ergebnis: Ein Doppelschlag innerhalb von vier Minuten entschied das Spiel. In der 31. Minute flankte Sabitzer locker in den Celtic-Strafraum, in dem mit Kouassi und Boyata gleich zwei Celtic-Spieler die Kugel verpassten. Cunha freute sich und vollendete zum 1:0…

Und auch das zweite Tor vier Minuten später kam durch gütige Celtic-Mithilfe zu Stande. Diesmal kam die Flanke von der linken Seite, und gleich drei Bhoys gaben sich alle Mühe, den Ball zu verpassen. Bruma freute sich, zog in aller Ruhe ab und vollendete zum 2:0-Endstand…

Damit ging es in die Pause. Der schlimme Stadionsprecher überbrückte diese mit einem Interview mit einem ehemaligen Spieler. Interessant daran (siehe Foto): Dieses wurde auf den Videowand von einem Gebärdendolmetscher simultan übersetzt. Sehr lobenswert und anderen Vereinen zur Nachahmung empfohlen!

Die zweite Halbzeit hätte man sich sparen können. Brandon Rodgers Bhoys spielten das Spiel ohne Glauben an eine Wende zu Ende, und auch RB hatte nach ein paar Chancen zu Beginn des zweiten Durchgangs so recht keine Lust mehr. Das Spiel war nur, wie The Celtic Blog schrieb, ein »mid-season friendly«, also ein Freundschaftsspiel inmitten der Saison. Es plätscherte, begleitet vom »Here we go, for ten in a row«-Dauergesang aus dem Gästeblock, dem Schlusspfiff entgegen…

Auch gegen ein eher schwaches RB Leipzig war Celtic bis auf die ersten 20 Minuten chancenlos und wird sich, wenn nicht noch wundersame Heimsiege gelingen, kurz vor Weihnachten aus der Europa League verabschieden. Und kann sich dann ganz auf das nächste »Domestic Treble« konzentrieren…

Fazit: Ein schöner Tag mit Celtic in Leipzig. Das »Drumherum« war schön, nur das Spiel störte irgendwie. 😀

 

(Bewertung: Grauenvoll | Schlecht | Geht so | Gut | Exzellent)

Impressionen

Fanmarsch

Weitere Bilder