Glücklich an die Tabellenspitze: KSC vs FC Energie Cottbus 2:0 – 29.9.2018

Stadion

KSC vs FC Energie Cottbus 2:0

Englische Woche in der Dritten Liga, also gab es schon wieder ein Heimspiel im Wildpark! In einem erstaunlichen Spiel schlug der KSC die Gäste von Energie Cottbus mit 2:0 und kletterte über Nacht an die Spitze der Tabelle…

KSC vs FC Energie Cottbus 2:0

Es scheint so, als wäre das Desaster gegen Lotte und die danach auf Trainer Schwartz und seine Spieler einprasselnde herbe Kritik genau der richtige Muntermacher zur richtigen Zeit gewesen. Seitdem läuft es bei den Blau-Weißen. Aus drei Spielen wurden drei Siege geholt und dabei mehr Tore geschossen als in den ersten sechs Spielen zusammen. Und auch abseits der reinen Ergebnisse ist das Team kaum wiederzuerkennen. Das defensive Gemauer mit nach vorne gepöhlten langen Bällen und Standfußball ist verschwunden. Erstmals erleben wir unter der Regentschaft von Alois Schwartz eine Phase, in der sich bemüht wird, mit Tempo und Bewegung ein vernünftiges Angriffsspiel aufzuziehen. Und schon kann man KSC-Spiele wieder angucken. Geht doch, muss man denn erst eine Klatsche von Lotte bekommen?

Unter der potenziellen Zuschauerschaft der Fächerstadt hat sich die neue blau-weiße Pracht aber noch nicht herumgesprochen, nur ca. 10.800 Zusehende fanden sich bei allerbestem sonnigen Herbstwetter im Wildpark ein. Darunter ein paar Hundert im Gästeblock, die aber das ganze Spiel über nicht zu hören waren, sondern einfach nur so rumstanden. Warum weiß man nicht, aber bei »Fanszenen« ist bekanntlich immer irgendetwas. Und es wird ja niemand gezwungen…

Bemerkbar machten sich aber vom Anpfiff weg die Gäste auf dem Rasen. Erfreulicherweise trat das Team von Pele Wollitz nicht mit einer bei den Gegnern im Wildpark üblichen überängstlichen Mittelfeldabriegeltaktik auf, sondern suchte das Heil in der Offensive. Ein schläfriger Start des KSC kam ihnen dabei entgegen.

Entsprechend gab es schon nach wenigen Minuten Großchancen für Cottbus. Die größte war nach sieben Minuten ein unfassbares Durcheinander im Karlsruher Strafraum, bei dem es der FC Energie fertig brachte, dreimal hintereinander aus nächster Nähe den Ball nicht im Tor unterzubringen. Abschluss und Höhepunkt dieser Aktion war ein Schuss von Fabian Graudenz, den dieser aus einem Meter Entfernung über das Tor semmelte. Wer das noch nicht gesehen hat: Unbedingt anschauen!

Cottbus blieb die ersten 30 Minuten am Drücker und der KSC offenbarte ungewohnte Defensivschwächen. Die Führung der Gäste erschien nur noch eine Frage der Zeit…

Stattdessen schlug aber der KSC zu! Stiefler pöhlte einen langen Ball auf den durchstartenden Pourié, der setzte sich gegen einen mitlaufenden Gegenspieler und den überflüssigerweise rauslaufenden Cottbusser Torhüter Spahic durch und vollendete zur 1:0-Führung (26. Minute). Selten wurde ein Spielverlauf so auf den Kopf gestellt…

Die Cottbusser waren geschockt, von nun an war der KSC besser im Spiel und spielte die Führung locker in die Pause. Auch nach Wiederanpfiff blieben die Blau-Weißen die Chefs im Ring. Das 2:0 durch Toni Fink in der 56. Minuten war die logische Konsequenz. Keeper Spahic wehrte einen Fink-Schuss zur Seite ab, wo der aufmerksame Choi die Kunstlederkugel ergatterte und zurück zu Fink spielte. Der schlug im zweiten Versuch zu!

Danach wurde das Match wieder offener und der FC Energie erspielte sich wieder Chancen, so dass das Spiel bis zum Schluss durchaus unterhaltsam blieb. Das Abschlusspech blieb ihnen aber treu und man gewann den Eindruck, dass die Lausitzer noch Stunden hätten spielen können, ohne das Tor zu treffen…

Damit fuhr der KSC den vierten Sieg im vierten Spiel nach dem »Lotte-Schock« und grüßte, zumindest bis zu den Sonntagsspielen, von der Tabellenspitze.

Fazit: Ein unterhaltsames Match mit ungewöhnlichem Spielverlauf fand mit dem KSC einen etwas glücklichen Sieger. Endlich kann man wieder KSC-Spiele anschauen ohne sich zu langweilen!

 

(Bewertung: Grauenvoll | Schlecht | Geht so | Gut | Exzellent)

Impressionen

Endstand: 2:0