Torflaute im Hardtwald: SV Sandhausen vs 1. FC Köln 0:2 – 21.9.2018
Nach dem Spiel gegen den HSV hatte es der SV Sandhausen mit dem zweiten »Bundesliga-Traditionsverein«-Absteiger zu tun und damit das zweite und letzte Spiel (für diese Saison) aus der Kategorie »Haha, wie kurios, der große Bundesliga-Traditionsklub muss in Sandhausen antreten, lass uns einen Artikel schreiben« zu bestreiten. Auch in diesem gab es für die tapferen Sandhäuser nix zu holen. Trotz einer in der ersten Hälfte guten Leistung des heimischen SVS gewann der 1. FC Köln mit 2:0 und nahm die drei Punkte mit in die Stadt mit der schmutzigen Bahnhofskirche…
SV Sandhausen vs 1. FC Köln 0:2
Gegen den 1. FC Köln gab es mit 13.237 Besuchenden erneut ein volles Haus in Sandhausen. Der gastgebende SVS hatte aber aus der leicht chaotischen Organisation des HSV-Spiels gelernt. Der Stau am Einlass wurde durch einen weiteren Eingang entschärft und das ganze Stadion fühlte sich bei weitem nicht so »überfüllt« an wie vor gut einem Monat. Angesichts der tristen sportlichen Lage in der aktuellen Zweitligasaison hatte der SVS diesmal auch auf Marketing-Klamauk verzichtet, womit das Spiel in einer deutlich »sachlicheren« Atmosphäre stattfand…
Als dieses Blog das letzte Mal den 1. FC Köln sah, spielte dieser noch in der Bundesliga. Diese Zeiten sind nach dem sang- und klanglosen Bundesliga-Abstieg des glorreichen »Effzeh« vorbei und man darf mal wieder eine kleine Runde durch die Zweite Liga drehen…
Der in dieser Saison noch sieglose SV Sandhausen bot gegen den eher enttäuschend aufspielenden Effzeh erneut eine engagierte Leistung, stand nach 90 Minuten aber wieder mit leeren Händen da. In der ersten Hälfte war das Heimteam klar besser, allerdings nur bis zur Strafraumgrenze. Der SVS hat in dieser Saison erst zwei Tore geschossen, wer das Spiel gesehen hat, weiß warum. Die nominellen Stürmer Guidé und Gislason (und der später eingewechselte ex-KSC-Held Schleusener) hatten gemeinsam genau einen Torabschluss (Gislason). So gewinnt man halt nicht…
Der Effzeh war in der ersten Hälfte ziemlich schwach. Ging dann aber durch eine vorzügliche Einzelleistung von Louis Schaub in der letzten Minute vor der Pause in Führung. Eine Hereingabe von Guirassy legte sich Schaub selbst vor und hämmerte die Kugel per Seitfallzieher ins Netz. Symptomatisch: Dieser Aktion war ein überflüssiger Ballverlust von Klingmann voraus gegangen…
Die zweite Hälfte sah nach wenigen Minuten die Entscheidung des Spiels. In der 54. gab es eine Ecke für den Effzeh, Terodde verwandelte per Kopf zum 2:0-Endstand. Auch dabei sah die SVS-Defensive nicht gut aus…
In den restlichen überaus zähen 36 Minuten verwalteten die Kölner, begleitet vom monotonen Singsang ihres Fanblocks, souverän bis zum Schlusspfiff den Spielstand. Drei Punkte für den Effzeh, erneut keine Punkte für den SVS…
Damit verharrt der SVS nach dem schweren Auftaktprogramm von sechs Spielen gegen die ersten Sechs der Tabelle mit der kümmerlichen Ausbeute von je zwei Toren und Punkten auf dem vorletzten Tabellenplatz. Ab jetzt folgen die Spiele gegen Gegner auf Augenhöhe. Mit den bisher gezeigten Offensivleistungen werden aber auch Spiele gegen Aue, Magdeburg und St. Pauli alles andere als Selbstläufer…
Und eines, was wir schon im Beitrag zum Heimspiel gegen Union geschrieben haben, ist klar: Der SVS wird erst wieder gewinnen, wenn die neue Schweinerockhymne vor dem Anpfiff wieder durch das alte Vereinslied ersetzt wird. Ohne »jetzt beschwören wir am Hardtwald alle Geister« gibt es keinen Dreier…