Dritte Liga klargemacht: KSC vs 1. FC Kaiserslautern 1:3 – 29.04.2017

Stadion

KSC vs 1. FC Kaiserslautern 1:3

Beim überflüssigsten Stadionbesuch der Saison wurde es endlich vollbracht: Der KSC steht als erster Absteiger in die Dritte Liga fest. Und lieferte gegen den 1. FC Kaiserslautern beim 1:3 eine dazu passende Leistung ab. Ganz so, als wollten sie nochmals deutlich klarstellen, wer hier das schlechteste Team der 2. Bundesliga ist…

Auflösungserscheinungen

Schon die 0:4-Packung beim letzten Auswärtsspiel in Sandhausen (kicker-Spielbericht, Youtube-Video) hatte die Rettungschance auf ein theoretisches Rechenexempel reduziert. Trainer Marc-Patrick Meister hatte daraufhin begonnen, im Kader ein wenig »aufzuräumen«. Den Rest hatte Meister daran erinnert, »dass Fußball ein Kampfsport ist«…

KSC vs FCK 1:3

Ein Derby gegen den ungeliebten Nachbarn aus der Pfalz, das ist normalerweise ein Garant für einen gut gefüllten Wildpark. Dieses Mal verloren sich nur 18.000 Zusehende im Wildpark, 3.000 bis 4.000 von der anderen Rheinseite bevölkerten den gut gefüllten Gästebereich. Und die wg. der Blau-Weißen angereisten waren ob der Gesamtlage ausgesprochen schlecht gelaunt. Auf der Gegengerade war der Support eingestellt worden, statt dessen war der Support-Bereich mit einem fetten Banner dekoriert, auf dem zu lesen war: »Der größte Imageschaden für den Verein steht auf dem Rasen!« Gute Stimmung gab es nur drei Minuten beim Badnerlied…

Die Aufstellung des KSC war, wie eigentlich bei jedem Spiel in dieser desaströsen Rückrunde, ordentlich durcheinandergewürfelt worden. Der Gegner aus Kaiserslautern spielt auch nicht gerade eine Traumsaison, verfügt aber über die zweitbeste Abwehr der Liga, die mit nur 24 geschossenen Toren eine stolze Ausbeute von 8 Siegen und 11 Unentschieden möglich machte…

Meisters Ansage vom Fußball als Kampfsport war aber wohl auf taube Ohren getroffen. Der FCK nistete sich vom Anpfiff weg vor dem Karlsruher Strafraum ein, passte sich relativ ungestört den Ball zu und ging folgerichtig bereits nach 4 Minuten durch Przybylko in Führung.

Danach dachten sie sich wohl »hier kann man Kräfte sparen« und verwalteten nur noch die Führung. So plätscherte das Spiel vor sich hin, unterbrochen von gelegentlichen hilflosen KSC-Angriffsbemühungen. Aber dann stand es in der 35. Minute zur allgemeinen Überraschung 1:1. FCK-Keeper Pollersbeck hatte wohl Mitleid und ließ einen Freistoß von Kinsombi rein. Nach fast viereinhalb Spielen das erste Tor des KSC in der Ära Marc-Patrick Meister…

Nach der Pause schlief der FCK noch ein wenig vor sich hin, und der KSC hatte etwa 15 Minuten lang die beste Phase des Spiels. Die Blau-Weißen kamen vor das Lauterer Tor, aber, man braucht es eigentlich gar nicht mehr schreiben, die Qualität beim Abschluss im Strafraum ist einfach nicht da. Und wenn der Ball doch noch aufs Tor kommt, stehen Pfosten oder der gegnerische Torhüter im Weg…

Nach einer Stunde wurde der FCK von den eigenen Fans wieder aufgeweckt, verstärkte wieder die Angriffsbemühungen und so kam es, wie es diese Saison fast immer kam. Kerk brachte die Gäste nach 69 Minuten durch einen im Nachschuss verwandelten Elfmeter mit 2:1 in Führung. Damit war das Spiel erledigt, die »Roten Teufel« verwalteten die Führung und machten in der 87. Minute durch Zoua alles klar.

Fazit: Man hätte nichts verpasst, wenn man dieses Spiel nicht gesehen hätte. Und als wäre das nicht genug, gab es aus dem Gästeblock noch einen Gruß in Form eines Banners mit der Aufschrift »Absteigen ist Eure Option« und das obligatorische Gewinke mit Taschentüchern. Es gab wahrlich schon bessere Fußballtage im Wildpark…

Immerhin, Humor ist wenn man trotzdem lacht, im A4 waren einige Spaßvögel unterwegs und sorgten mit einem großen »Peter Neururer zum KSC! Jetzt!«-Banner für einige Lacher…

Den Humor nicht verlieren…

Die Lage

Damit ist der Abstieg amtlich, und selten war er so verdient. Die mit Abstand wenigsten Tore (22) geschossen, dazu die zweitschlechteste Abwehr (50 Gegentore): Schlechter geht es kaum noch.

Den Neuaufbau soll nun Trainer Marc-Patrick Meister in der Dritten Liga durchführen, der einen Vertrag bis 2019 unterschrieb. Was im Umfeld nun auch schon wieder mit einiger Skepsis zur Kenntnis genommen wurde, zu desolat präsentierte sich das Team unter Meisters Leitung. Null Punkte und 1:10 Tore in vier Spielen ist seine Bilanz. Man braucht kein Prophet sein: Diese Ausbeute wird eine Hypothek für den Neuaufbau sein. Wenn der Start in die Drittligasaison holprig wird, kann es gleich wieder ungemütlich werden…

Andererseits ist er nun schon der vierte Trainer, und irgendwann muss man halt auch mal aufhören, den wechselnden Übungsleitern die schuld zu geben. Diese Mannschaft ist so desolat, selbst Mourinho oder Guardiola hätten damit ihre liebe Mühe…

Lustigerweise muss man im Nachhinein sagen, dass das Team in der Hinrunde unter Tomas Oral noch tabellarisch und auf dem Rasen am besten aussah, auch wenn das damals alle anders wahrgenommen haben. KSC 2017/18 war für keinen der drei Trainer eine dankbare Aufgabe…

Impressionen

»Gestern, heute, ewiglich!«

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