Die nächste Heimpleite: KSC vs SV Sandhausen 1:3 – 19.11.2016

Stadion

KSC vs SV Sandhausen 1:3

Nach all dem Stress beim großen Derby gab es für den Connaisseur des badischen Fußballs endlich wieder einen entspannten Stadionbesuch am Samstagmittag. Denn nur (offiziell) 11.000 Zusehende wollten den Zweitliga-Badenknaller gegen den SV Sandhausen im weiten Rund des Wildparkstadions sehen. Und der heimische KSC setzte die Mission »Stadion leer spielen« fort. Mit einer 1:3-Niederlage setzte es im dritten Heimspiel hintereinander eine Drei-Tore-Packung. Und das Tabellenende rückt näher und näher…

KSC vs SV Sandhausen 1:3

Es war nicht viel los im Wildpark zum »Derby« gegen Sandhausen. Immerhin war der Gästeblock mit 500 Leuten für Sandhäuser Verhältnisse ordentlich gefüllt.

Das Spiel lief dann so, wie KSC-Spiele in diesen Zeiten zu laufen pflegen. Das Team spielt zunächst ordentlich mit, war in einer umkämpften Partie sogar über weite Strecken die bessere Mannschaft, aber hat immer das selbe Problem: Die Qualität vor dem Tor reicht nicht aus, um sich systematisch Chancen im Strafraum zu erspielen und diese zu nutzen. Und wenn doch, kommt Pech dazu. So verwehrte Schiri Stark dem KSC einen klaren Elfer, als SVS-Torwart Wulle Kinsombi zu Boden riss. Und nach einer der (das Publikum stets zum Raunen bringenden) gechipten Stoppelkamp-Ecken gab es eine gute Chance, als ebenjener Wulle nach einer zu kurzen Faustabwehr kurz die Orientierung verlor. Aber keiner der zahlreich im Strafraum versammelten KSC-Kicker war in der Lage, das Spielgerät über die Linie zu drücken. Handlungsschnelligkeit, Torinstinkt – alles Dinge, die in solchen Situationen gefragt wären…

Vom SV Sandhausen war in HZ 1 gar nichts zu sehen, entsprechend ging es mit 0:0 in die Halbzeitpause.

Kurz nach Wiederanpfiff gab es dann doch das 1:0 für den KSC. Ein langer Ball von Yamada fand Diamantakos, der endlich einmal einnetzte. Yamada nutzte einen Moment der Verwirrung aus. Linsmayer lag angeschlagen am Boden und die Sandhäuser dachten wohl, der KSC würde den Ball ins Aus spielen. Statt dessen nahm Yamada die Kugel vor der Seitenauslinie an und schlug seinen langen Pass. Gefeiert wurde das seltene Gut »Tor« mit einem »Mannequin-Jubel«. Immerhin, Gedanken über einen Torjubel hatten sie sich schon gemacht…

Die KSC-Führung war das Signal für Sandhausen, mit dem Spiel nun Ernst zu machen. Die Gäste nahmen das Spiel in die Hand, und Schiri Stark beschenkte sie dafür. Er pfiff nämlich in der 60. Minute einen Elfer, der keiner war. Angeblich hatte »Mannequin« Diamantakos an Gordons Hose gezogen. Wooten verwandelte zum Ausgleich.

Damit war die Karlsruher Herrlichkeit endgültig vorbei. Die Mannschaft brach wie so oft völlig ein, nichts gelang mehr. Der Führungstreffer durch Wooten in der 74. Minute demonstrierte exemplarisch, wo die Probleme des KSC liegen. Sukuta-Paso konnte sich mühelos gegen drei KSC-Spieler durchsetzen und in den Strafraum flanken, wo Wooten unbedrängt annehmen und vollstrecken konnte. So kann man halt keine Spiele gewinnen…

Als dann in der Nachspielzeit nach einem unmotivierten langen Pass von Orlishausen ins Mittelfeld drei Sandhäuser alleine auf selbigen zulaufen und Wooten seinen dritten Treffer markieren konnte, brach sich der Frust des KSC-Publikums seine Bahn. Mit »wir haben die Schnauze voll« und »Oral raus« meldete sich das Publikum zu Wort. Selbst aus dem zumeist doch recht geduldigen Fanblock auf der Gegengerade schallte den Akteuren nach dem Spiel ein gellendes Pfeifkonzert entgegen. Die Stimmung kippt in Karlsruhe, es sind harte Zeiten für Tomas Oral und seine Mannen…

Die Lage

Nachdem es am Tag vor dem Spiel tatsächlich eine Einigung für einen Neubau des Wildparkstadions gab, ernüchterte der Matchday alle wieder. Das war die dritte Heimniederlage hintereinander, und dabei wurden jedes Mal drei Tore kassiert. In den letzten 6 Spielen gelang nur ein Sieg, der KSC ist nun auf Rang 16 abgerutscht, und nur der FC St. Pauli hat weniger Tore geschossen. Das Publikum hat die Geduld mit Trainer Tomas Oral verloren, auch Sportchef Jens Todt steht in der Kritik – es gab wahrlich schon bessere Zeiten am Wildpark.

Als nächstes geht es am Sonntag zum Auswärtsspiel nach Kaiserslautern. In der aktuellen Form kann das eine harte Aufgabe werden…

Impressionen