Ein in jeglicher Hinsicht bitterer Nachmittag: KSC vs 1. FC Nürnberg 0:3 – 16.10.2016
Die Voraussetzungen waren eigentlich bestens: Der KSC nach 4 Punkten aus den letzten zwei Spielen scheinbar im Aufwärtstrend, herrliches sonniges Herbstwetter und gute Stimmung im Stadion. Was folgte, war ein sportlicher Offenbarungseid des KSC, der mit einer armseligen Vorstellung 0:3 unterging.
Als wäre das nicht genug, gab es dann auch noch einen Offenbarungseid der »Fankultur« zu bewundern. Darüber müssen wir auch noch ein paar Worte verlieren…
KSC vs 1. FC Nürnberg 0:3
Über das Spiel lohnt es sich nicht, viele Worte zu verlieren. Es würde sich eh nur wiederholen, was über das KSC-Spiel unter Tomas Oral diese Saison schon oft genug geschrieben wurde. Nicht einmal einen Elfmeter konnte der KSC nutzen, selbigen vergab Valentini beim Stand von 0:0 mit einem kümmerlichen Schüsschen.
Defensiv machte der KSC das, abgesehen von den diese Saison üblichen gelegentlichen Aussetzern, ganz ordentlich. Aber in der Offensive läuft praktisch nichts. Torchancen entstehen nur aus Zufallsprodukten und Einzelaktionen. Der Elfmeter entstand ja auch aus einem Solo von Kamberi. Von einer Spielidee und einem geordneten Angriffsspiel ist aber nichts zu sehen. Es ist ein Graus und kaum anzuschauen und man fragt sich unwillkürlich, warum man sich eigentlich so ein langweiliges Gekicke freiwillig anschaut…
Ob es am Trainer oder an der Qualität des Kaders liegt – wir werden es erfahren, denn im Grunde läuft beim KSC alles auf einen demnächst anstehenden Trainerwechsel hinaus. Oral hält Kritik an der Spielweise (lt. abseits-ka) für »dummes Geschwätz« und Manager Todt (ebd.) »vertraut der Mannschaft und dem Trainerteam«. Ein Trainer, dessen Nervenkostüm offensichtlich angeschlagen ist und eine zunehmende Häufigkeit von Vertrauensbekenntnissen – routinierte Fußball-Schauende wissen, wie das normalerweise endet…
- Kicker-Spielbericht
- Zusammenfassung auf Youtube
- Clubfans United – Analyse: Elfmeter als Schlüsselszene. Aus FCN-Sicht.
- Glubb-Blog – Super Sieg trotz super Deppen! . Auch aus FCN-Sicht
Randaspekte
Zunächst war, passend zum Sommerwetter, eine prächtige Stimmung im Stadion. Der Nürnberger Gästeblock war gut gefüllt und hatte eine bunte Choreo dabei.
Nach der Halbzeit gedachten beide Fanblöcke des aus einem fahrenden Zug gestürzten und verstorbenen Fan Hannes aus Magdeburg (s.u., Bilder). Um dann gegen Ende des Spiels eindrucksvoll zu belegen, dass das nur eine hohle Geste war und sie in Wirklichkeit nichts begriffen haben.
Im FCN-Block wurde die Choreo-Fahne noch einmal hochgezogen, das Spezialklientel zog sich schwarze Kapuzenkittel und ließ ein paar dunkle Smoker los. Noch nicht übermäßig dramatisch.
Dann präsentierten ein paar Nürnberger irgendeine Fahne irgendeiner Karlsruher Gruppe. Eine Freveltat, die es gemäß der in diesen Kreisen üblichen atavistischen und infantilen Stammes-Rituale umgehend zu »rächen« gilt. Also wollten Karlsruher Spezialklientel der aus Nürnberg im Stadion an die Wäsche, was die Polizei umgehend unterband.
Schiedsrichter Zwayer unterbrach die Partie für sieben Minuten. Der KSC-Fanblock leerte sich umgehend etwa zur Hälfte, der Oberrang machte sich noch während des Spiels (erfolglos, auch die Polizei hatte das mitbekommen) auf in Richtung Gästeblockeingang. Womit dann auch wieder einmal bewiesen wäre, wo genau die Prioritäten dieses sich selbst als Elite der so genannten »organisierten Fanszenen« inszenierenden Teils der Fans liegen…
Dazu kam dann noch die Geschichte mit den in ganz Karlsruhe aufgehängten »Schwabenjagd«-Plakaten. Derzeit hält sich auf allen Ebenen der Spaß in Sachen Zweitligafußball in Karlsruhe in Grenzen…