Serienende zum Saisonende
Auch die letzte Aufgabe wurde erledigt: Nachdem letzte Woche die CL-Qualifikation »eingetütet« wurde, wurde der Auftakt der kommenden Saison auch von der Bürde der »Auswärts-Sieglos-Serie« befreit und im 11. Versuch seit dem 31. Oktober 2015 mal wieder ein Auswärtssieg eingefahren. Souverän und locker siegte die Fohlenelf zum (zugegebenermaßen bedeutungslosen) Saisonkehraus bei Darmstadt 98 mit 2:0 und beendet die Saison mit üppigen 55 Punkten auf dem Konto auf Rang 4. Wer hätte das im September 2015 gedacht?
[Foto: »Böllenfalltor Gästeblock« auf Instagram von amfid. Danke!]
SV Darmstadt 98 - Borussia 0:2
Das 3:2 im Hinspiel kurz vor der Winterpause war bekanntlich einer der Knaller der Saison im Borussia-Park gewesen, das Rückspiel als bedeutungsloser Saison-Kehraus konnte damit natürlich von vornherein nicht mithalten.
Deshalb wechselten die Trainer ordentlich die Aufstellung durch. So kam es bei Darmstadt 98 (für uns Freund_innen des schottischen Fußballs) zu einem Wiedersehen mit dem langjährigen zweiten Keeper von Celtic, Lukasz Zaluska, der sein Saisondebüt im Tor feierte. Auch André Schubert wechselte ordentlich durch und ließ mit Sippel, (Marvin) Schulz, Hofmann, Hazard und Herrmann Spieler ran, die in den letzten Wochen nicht regelmäßig in der Startelf standen. Auflaufen durften aber der von Abwanderungsangeboten umrankte Kapitän und Mittelfeld-Babo Granit Xhaka und die »Rückrunden-Tormaschine« André Hahn.
Das lohnte sich auch, denn das 1:0 in der 31. Minute zeigte noch einmal, wieso ein Abgang von Xhaka, Ablöse-Millionen hin oder her, ein schwer zu ersetzender Verlust sein wird. Xhaka spielte aus dem Mittelfeld einen seiner feinen spieleröffnenden Pässe auf den an der berühmten »Schnittstelle« lauernden Hazard, der den Ball entgegennahm, unwiderstehlich durch des Gegners Abwehr Richtung Tor rannte und eiskalt vollstreckte. Ein großartiges Tor!
Borussia kontrollierte das Spiel und kam nie in Gefahr, dieses zu verlieren. Vielmehr kam in der 63. Minute auch André Hahn zu seinem in diesen Tagen obligatorischen Treffer. Winter-Neuzugang Hofmann deutete mit einem feinen Zuspiel auf den außen heranlaufenden Herrmann an, dass auch in ihm mehr steckt, als bislang im Borussia-Trikot zu sehen war. Herrmann flankte in weitem Bogen über die 98-Abwehr hinweg auf den von links heranstürmenden Hahn, der mit einem wuchtigen Kopfball zu seinem 11. Saisontor vollendete. Das war der 2:0-Endstand.
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— Borussia (@borussia) May 14, 2016
Fazit: Mit einem nie gefährdeten Auswärtssieg in einem Sommerfußball-Kick im hessischen Sonnenschein wurde die 10-Pleiten-Auswärts-Sieglos-Serie in die Statistik-Bücher befördert und der Saisonauftakt 16/17 schon ein Stück erleichtert…
- kicker-Spielbericht. Noten für alle zwischen 2 und 3, nur Traoré bekam eine 4. Und Christensen (Note 2) landet zum fünften Mal in der Elf des Tages.
- Darmstädter Tagblatt – Fans feiern Sailer und Ivana beim 0:2 gegen Gladbach. Naturgemäß mit Darmstadt-Bezug. Und vielen Bildern.
- Ballverliebt – Die Zwei und dahinter Einheitsbrei: Bundesliga-Bilanz 2015/16. Ein globaler Blick auf die abgelaufene Bundesliga-Saison und ihr hinter Bayern und Dortmund ziemlich bescheidenes Niveau.
Nach der Saison ist vor der Saison
Nach dem glorreichen Sieg letzte Woche wurde im Hause Springer bekanntlich (wir schrieben auch darüber) Trainer André Schubert erneut in Frage gestellt. Die aufkommende Diskussion darüber beendete Max Eberl amtlich per Statement auf der Vereins-Website deutlich, wenn auch erneut in seltsam gestelzten Worten:
»Wer unsere Arbeit in den letzten Jahren verfolgt hat, der weiß, dass André Schubert in der nächsten Saison unser Trainer ist.«
Nun geht es also mit André Schubert in die nächste Saison, und das ist auch gut so. Natürlich wäre Schubert niemals auf »normalem« Weg Borussia-Trainer geworden. Aber er hat nach dem »unnormalen« Einstieg und mit einem teilweise (vergleicht man es mit der Nachsicht aus den selben Ecken, die den desaströsen Saisonauftakt unter Favre begleitete) überkritischen Umfeld Borussia aus einer hoffnungslosen Situation gerettet und bis auf Rang 4 trainiert. Vor allem erschienen kolportierte Alternativen wie Weinzierl (oder gar Hasenhüttel, bevor der in Leipzig unterschrieb) auch nicht so attraktiv, dass sie den »Aufruhr« eines Trainerwechsels nach Rang 4 rechtfertigen würden…
Das war es dann also für diese Bundesliga-Saison. Noch 103 Tage bis zum Bundesliga-Auftakt…