Frühlingssturm im Wildpark: KSC vs 1860 München 3:1 – 3.4.2016
Der Frühling kommt: 20 Grad und Sonnenschein luden zu einem sonntagmittäglichen Stadionbesuch im Wildparkstadion ein. Und die fast 17.000 Zuschauenden (minus 2.000 Sechzger-Fans), die der Einladung nachkamen, sollten das nicht bereuen, denn in einem (für die aktuelle Saison) glorreichen Torfestival schickte der KSC die Sechzger mit 3:1 heim nach München…
Das Spiel
Trainer Kauczinski ließ die Startelf aus Freiburg auf den Rasen des Wildparks auflaufen. Zu großen Wechseleien gab es auch keinen Grund, der KSC hatte es in Freiburg im Grunde gut gemacht und Pröml hatte auf der aktuellen »Zehner-Problemposition« durchaus überzeugt. Löwen-Coach Möhlmann stellte sein Team nominell mit den zwei Spitzen Mölders und Okotie (und Beister und Liendl dahinter) ziemlich offensiv auf. Er hatte sich wohl etwas ausgerechnet…
Vor dem Anpfiff gab es eine hübsche Choreo der Gegengerade zu sehen, da haben wieder einige die Länderspielpause zum kreativen Basteln genutzt:
Die blau-weiße Farbenpracht hatte wohl den KSC-Kickern den Schuss Extra-Motivation gegeben, denn sie stürmten vom Anpfiff weg Richtung Löwen-Tor. Schon in den ersten fünf Minuten gab es zwei dicke Chancen für Sallahi und Krebs. Die Fans auf den Rängen rieben sich verwundert die Augen, der Frühling hatte offensichtlich das laue Lüftchen KSC-Angriff zu einem veritablen Sturm aufgeblasen!
Nach etwa 10 Minuten sortierten sich die Löwen defensiv besser, taten sich aber schwer, auch offensiv ins Spiel zu kommen. Umso überraschender die Führung für die Sechzger in der 14. Minute. Ein Freistoß von Liendl fand den Weg zu Mölders, da KSC-Torwart Vollath auf der Linie klebte und seine Abwehr unaufmerksam war – 0:1!
Mit dem Gegentor war der Karlsruher Offensivdrang der Anfangsphase erst einmal erlahmt, die Sechzger standen defensiv gut und kontrollierten weitestgehend das Terrain vor ihrem eigenen Tor. Es gab nur noch vereinzelte Karlsruher Angriffe auf das Tor von Ortega. Das missfiel offensichtlich Trainer Kauczinski, denn der schickte mit Hoffer, Manzon und dem wiedergenesenen Torres gleich drei Offensivkräfte schon Mitte der ersten Halbzeit zum Aufwärmen…
Das funktionierte prächtig, die aufwärmende Reihe der Offensivalternativen motivierte das Startelfpersonal dazu, ihre Aktivitäten in Richtung gegnerisches Tor wieder zu verstärken. Was schnell mit dem berühmten »Dosenöffner« belohnt wurde. Das Bällchen rollte prächtig über Pröml und Gouaida zu Yamada, der den mitgelaufenen Diamantakos in eine »er kann nicht mehr anders als das Tor zu machen«-Position brachte – 1:1 in der 34. Minute!
Damit war der KSC wieder im Angriffsmodus der ersten Minuten und blies erneut zur Attacke. Und wurde dafür belohnt: Vier Minuten später erziele Gulde per Kopf nach einer Ecke von Valentini die 2:1-Führung! Ein Tor nach einer Ecke, das war etwas, was die aktuelle Generation KSC-Fans nur noch aus Erzählungen der Älteren kannte…
Und es ging gerade so weiter. In der 41. Minute brachte Kagelmacher Yamada im Strafraum zu Fall. Schiri Weiner gab einen Elfmeter, den Valentini sicher zum 3:1-Endstand verwandelte.
Mit Applaus wurden die Blau-Weißen in die Halbzeit verabschiedet, eine der besten Halbzeiten der Saison hatte das Spiel gedreht und für den KSC entschieden.
In der zweiten Halbzeit verwaltete der KSC das Spiel nur noch, die Sechzger brachten ihrerseits kaum Gefährliches zu Stande, so dass man die zweite Halbzeit getrost am Bierstand hätte verbringen können…
Am Ende stand ein verdienter 3:1-Heimsieg (18:9 Torschüsse, davon 7:2 Chancen) und ein rundum guter Auftritt der ganzen Mannschaft. Es war der erste Heimsieg im Jahre 2016 nach zwei 0:0-Heimspielen. Und es war überhaupt erst das zweite Mal in dieser Saison, dass der KSC mehr als zwei Tore in einem Spiel erzielte. Das letzte (und andere) Mal war das beim 3:0-Heimsieg gegen Bochum im November der Fall.
- kicker-Spielbericht. Mit Sallahi, Gulde und Valentini in der (vorläufigen, wg. des Montagspiels) »Elf des Tages«. Und verdiente gute Noten zwischen 2 und 3 für das gesamte Team.
- bundesliga.de-Spieldaten
- abseits-ka – KSC-Stimmen zum Spiel: »Geil gespielt«
- die blaue 24 – »Wir müssen kämpfen und laufen«: Krisensitzung in Giesing. Den Sechzgern brachte die Niederlage gleich mal wieder eine »Krisensitzung« ein…
Die Lage
Mit 38 Punkten steht der KSC nun auf Rang 8 jenseits von Gut und Böse. Wenn sie an die Leistung des Spiels anknüpfen können, könnten die verbleibenden Spiele durchaus noch unterhaltsam werden. Das nächste Spiel ist am kommenden Sonntag das Derby gegen den krisengeschüttelten 1. FC Kaiserslautern. Ein Dreier dort würde natürlich allen in Blau-Weiß eine besondere Freude bereiten…
Weekly Vollath
»Wir haben sensationell Fußball gespielt.«
Gegenüber abseits-ka; etwas übertrieben, aber trifft den Kern der Sache…