Gnadenlose Dominanz: Gladbach vs Eintracht Frankfurt 3:0 – 12.3.2016

Stadion

Langsam schleicht sich der Frühling an! Da macht es wieder mehr Vergnügen, für 90 Minuten Fußball den ganzen Tag unterwegs zu sein. Also ging es am Morgen des Samstags mit der Bahn wieder Richtung Mönchengladbach. Mit dem Wissen, dass in den Heimspielen der Fohlenelf immer beste Fußball-Unterhaltung geboten wird.

Und man wurde nicht enttäuscht. Mit 3:0 schickte die Elf vom Niederrhein eine komplett und umfassend chancenlose Frankfurter Eintracht wieder Heim in die Bembel-Stadt…

Das Spiel

Im sonnigen Nordpark ließ André Schubert die Elf vom Auswärtsspiel in Wolfsburg auflaufen. Und in der Abwehr wurde wieder »dreiergekettet«. Was aber an diesem Samstag im Grunde egal war, denn selten gab es ein derartig einseitiges Spiel im Nordpark zu sehen.

Die Eintracht, nachdem Armin Veh mal wieder rausgeflogen war bekanntlich erstmals mit Niko Kovac auf der Trainerbank, versuchte ihr Heil mit dem berühmten »Bus vor dem Tor« zu erzwingen. Bei Gladbacher Ballbesitz befanden sich alle Frankfurter hinter dem Ball. Was der Fohlenelf zunächst nicht behagte. Mit fast 70% Ballbesitz in HZ 1 belagerte die Borussia zwar das Frankfurter Tor, aber tat sich schwer, im Unterholz der 22 Frankfurter Beine einen Weg zum Tor zu finden.

So brauchte es die Mithilfe von Eintracht-Keeper Lukas Hradecky. In der 36. Minute faustete er einen Freistoß von Raffael viel zu kurz weg, direkt vor die Füße von Stindl, der sich bedankte und die Kunstlederkugel im Netz versenkte. So endete eine einseitige Halbzeit mit der hochverdienten Führung der Borussia. Eintracht beendete die erste Halbzeit mit 0 Torschüssen, wahrscheinlich ein Novum in der Geschichte der Bundesliga…

In der zweiten Halbzeit ging es gerade so weiter. Die Borussia belagerte die Eintracht-Hälfte und wartete auf den nächsten Fehler. Der in der 53. Minute kam. Torwart Hradecky lief überflüssigerweise aus seinem Tor heraus ins Mittelfeld, um einen Ball von Stindl zu klären. Tat das aber viel zu kurz, so dass er Raffael den Ball auf den Fuß legte. Und Raffael versenkte die Kugel mit einem Kunstschuss aus 35 Metern in das verwaiste Frankfurter Tor – 2:0.

Danach wurde das Spiel ein wenig langweilig, die Fohlenelf verwaltete mühelos die Führung und ließ die SGE sogar dreimal vor dem eigenen Tor erscheinen, so dass es in der 77. Minute tatsächlich den ersten von genau 4 Torschüssen (wobei die Statistiker dabei sehr großzügig werteten, im Grunde war nur dieser eine eine wirkliche Chance) der Eintracht zu verzeichnen gab, als ein Ball von Seferovic neben Yann Sommer an den Pfosten murmelte.

Den Schlusspunkt setzte Mo Dahoud mit einer feinen Einzelleistung zum 3:0. Hazard schickt Dahoud auf den linken Flügel, dieser macht die Reste der Frankfurter Abwehr nass und ließ den armen Hradecky im Tor ein weiteres Mal ziemlich schlecht aussehen.

Am Ende stand der einfachste Heimsieg der gesamten Saison, und die Eintracht dürfte nach dieser Leistung wohl nach Hannover der heißeste Abstiegskandidat sein.

Es lebe die »Fankultur«!

Ebenso glorreich wie die Mannschaft trat der Frankfurter Auswärtssupport auf. Ein Fußballplatz ist sicher keine Klosterschule, da kann der Ton schon mal rauer werden. Aber ein Gästeblock (und zwar alle), der minutenlang Lieder wie »wenn wir wollen schlagen wir euch tot« singt – was genau ist deren Verständnis von »Auswärtssupport«?

Auf dem Rückweg gen Karlsruhe gab es dann im Düsseldorfer Hauptbahnhof glorreiche »identitätsbildende deutsche Traditionsverein-Fankultur im Einsatz« zu bewundern. Umsteigende Frankfurter Auswärtsfans lieferten sich eine kleine Schlacht mit fliegenden Bierflaschen mit der Bundespolizei. Lt. eines Menschen vom Frankfurter Fanprojekt war der Einsatz aber »ohne Grund«. Was man da im Bahnhof sehen konnte, sah allerdings nicht so arg nach »ohne Grund« aus. Es sei denn, die ganzen zerbrochenen Flaschen hat die Polizei auf den Boden der Bahnhofshalle geworfen…

Impressionen