Kulturkampf: KSC vs RB Leipzig 0:1 – 30.11.2015

Stadion

Bild: KSC vs RB Leipzig 0:1

Nach fast zwei Monaten (und zwei verpassten Heimsiegen) ging es zum Montag-Abend-Zweitliga-Kracher KSC vs RB Leipzig endlich mal wieder »Raus in den Wildpark«! Bei herbstlich angehauchtem Wetter gab es eine »intensive« Partie mit einer denkbar unglücklichen 0:1-Niederlage zu bestaunen.

Das Spiel

Trainer Markus Kauczinski nahm drei Wechsel in der Aufstellung gegenüber der dürftigen Vorstellung in Sandhausen vor: Gulde für Mauersberger in der Abwehr, Meffert statt Peitz und, wg. Gelb-Rot-Sperre, Barry für Nazarov.

Und die Lektion aus Sandhausen schien gelernt, dieses Mal ließen sich die Blau-Weißen nicht »den Schneid abkaufen«, sondern traten von Beginn als die »Herren des Hauses« auf. Und wenn sie dann mal im Strafraum waren, wurden elfmeterreife Handspiel-Situationen nicht gepfiffen. Schiedsrichter und Handspiele und der KSC – das ist schon eine traurige Geschichte in diesem Jahr…

Der Aufstiegsaspirant Leipzig präsentierte sich enttäuschend, hatten im Mittelfeld gegen den KSC meistens das Nachsehen und kam kaum zu Torchancen.

Letzteres, Torchancen, sind aber das Problem des KSC. Aus dem Spiel heraus werden kaum Abschlüsse erzielt. Mittelstürmer Diamantakos, der trotz einer sehr bescheidenen Vorstellung in Sandhausen erstaunlicherweise wieder den Vorzug vor Jimmy Hoffer bekommen hatte, hatte aus dem Spiel heraus keinen einzigen Torschuss. So kann man auch Spiele, die man bis zum Strafraum »gut« spielt, nicht gewinnen.

In der Halbzeit hatte wohl jemand Schiri Hartmann auf seine Elfer-Fehlentscheidungen aufmerksam gemacht, denn in der 57. Minute gab es plötzlich Elfmeter für Karlsruhe, den Diamantokos, sich geschmeidig in den Gegenspieler hinein windend, geschickt herausgeholt hatte. Um selbigen dann mit dem schlechtesten Elfmeter dieser Saison im europäischen Berufsfußball kläglich zu vergeben. Und das nachdem er Torres unbedingt den Ball abnehmen und selber schießen musste. Ohne Worte! Wieso wird so etwas beim KSC nicht vom Trainer vorgegeben?

So kam es wie es kommen musste. Gemäß der alten Fußballweisheit »Wenn du die Dinger vorne nicht machst, kriegst du sie hinten rein!« erzielte Sabitzer in der 70. Minute das 1:0 für Leipzig. Das war der erste Torschuss der Leipziger in der 2. Halbzeit…

Und der Endstand, der KSC hatte zwar, wie man dann immer sagt, »mehr vom Spiel«, verliert aber aufgrund der kläglichen Torschussleistungen verdient ein typisches Unentschieden-Spiel mit 0:1.

Und nun?

Steht der KSC mit zwei Niederlagen hintereinander da und rutscht, begleitet von den erneut an der Grenze zur Schönrednerei balancierenden Statements der Verantwortlichen, langsam aber sicher wieder in die gefährliche Region der Tabelle ab. Die man nach der Serie von 7 ungeschlagenen Spielen mit 3 Siegen eigentlich hinter sich gelassen hatte.

Auch wenn es dieses Mal an Leistung und Einsatz nichts auszusetzen gab, es ist offensichtlich, dass der KSC ein Sturm-Problem hat. Es wurden nur 15 Treffer in 16 Spielen erzielt, nur 4 der 5 Tabellenletzten erzielten weniger. Im Grunde hatte der KSC dieses Problem auch schon in der letzten Saison, da wurde es aber von Hennings unglaublichem Lauf kaschiert. An dessen Qualität kommen weder Hoffer noch Diamantakos heran. Bei Diamantakos ist es erstaunlich, dass er den Vorzug vor Hoffer bekommt. Dem glorreichen Einstand in Bochum stehen zwei schwache Auftritte gegen Sandhausen und Leipzig gegenüber. Die Wege der Trainer sind unergründlich…

Zum Abschluss der Hinrunde geht es Samstag auf die Bielefelder Alm. Dort sollte gepunktet werden, sonst zieht von den »Kellerkindern« der Zweiten Liga schon einmal mindestens Bielefeld am KSC in der Tabelle vorbei…

Am Rande

RB Leipzig wird in Karlsruhe keinen Popularitätswettbewerb mehr gewinnen. Und nach seinen Statements über den angeblichen »Sturm auf das Mannschaftshotel« beim letzten Spiel in Karlsruhe (den dummerweise nicht einmal die örtliche Polizei so bestätigen konnte) war Rangnick das Ziel manch eines mehr oder weniger geschmackvollen Spruchbandes im Karlsruher Fanblock. Ich bin kein großer Freund von solchen Attacken »ad hominem«, aber in dem Fall gilt wohl: Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus…

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