Hoffnungsschimmer: KSC vs Fortuna Düsseldorf 1:1 – 22.9.2015
Englische Woche in der Zweiten Liga ist hart: Anstoß ist, Pay-TV sei Dank, um 17:30 Uhr. Was für den arbeitenden Teil der Bevölkerung eine echte Herausforderung in Sachen Organisation darstellt. Immerhin 12.180 Zuschauer (offiziell, sah im Stadion deutlich weniger aus) ließen sich von Anstoßzeit, regnerischem Herbstwetter und den wenig erbaulichen letzten Spielen des KSC nicht vom Stadionbesuch gegen Fortuna Düsseldorf abhalten.
Sie sollten es nicht bereuen, dess es regnete nicht mehr arg. Und es war schön leer an den Bierständen. Und der KSC zeigte sich verbessert und eroberte beim 1:1 nach drei Packungen hintereinander einen verdienten Punkt…
Das Spiel
Wie nach jedem schlechten Spiel wechselte Trainer Kauczinksi die Mannschaft ordentlich durch: Für Torres, Gouaida, Sallahi und Krebs standen Peitz, Nazarov, Kempe und Barry in der Startelf.
Das Spiel begann mit einer großen Portion Mittelfeldkrampf. Der KSC agierte dieses Mal dabei aber weitestgehend fehlerlos, was in den vorherigen Partien nicht der Fall war. Somit tat sich Fortuna schwer, Torchancen zu generieren. Nach den zwei guten Spielen gegen 1860 und dem VfL Bochum war bei Fortuna wieder die große Euphorie ausgebrochen, auf dem Spielfeld war davon aber nicht viel zu sehen. Ziemlich behäbig kickte die Fortuna im Mittelfeld umher und verlor einige Bälle, die zu guten Chancen für den KSC durch Nazarov, Kempe und Peitz führten. Nur der gute Torwart Rensing bewahrte die Fortuna vor einem Rückstand. Mit 0:0 ging es in die Halbzeit.
Nach der Pause startete Fortuna besser, kam zu zwei guten Chancen durch Sararer und Bebou. Aber auch Orlishausen zeigte eines seiner besseren Spiele. Der KSC legte zu, nutzte die Düsseldorfer Nachlässigkeiten in der Offensive aber nicht aus. Rensing hielt, oder der Ball ging an den Pfosten. Oder Hoffer verstolperte.
Und so geschah in der 70. Minute, was in solchen Spielen dann immer passiert: Freistoß Düsseldorf, Demirbay führt aus von der rechten Seite, Orlishausen bleibt auf der Linie kleben und es steht 0:1.
Das achte Standard-Gegentor in dieser Saison für den KSC! Die nächste Heimniederlage drohte, dunkle Wolken über dem Wildparkstadion…
Nach dem Rückstand begann im Stadion schon wieder die »Bruddelei«. Doch Rettung für den KSC nahte. In der Person des Düsseldorfer Verteidigers Strohdiek. In seinem tiefsten Inneren war er sich wohl der Ungerechtigkeit des Spielstandes bewusst. Deshalb versuchte er unbedrängt einen viel zu laschen Rückpass auf Rensing, den »Chancentod« Hoffer eroberte und zum Ausgleich ins Netz schob. Nach 384 Minuten wieder ein Tor für den KSC, was für ein Jubel!
In der Nachspielzeit vergab der KSC noch die große Chance auf den Siegtreffer, als Hoffer Torres übersah. Aber immerhin, der Abwärtstrend wurde gestoppt, ein Punkt geholt und das Spiel auf dem Rasen sah nach den drei Packungen hintereinander deutlich verbessert aus.
Und nun?
Alle Karlsruher waren zufrieden, der »Torfluch« scheint besiegt und ein Abrutschen auf einen Abstiegsplatz wurde vermieden. Trotzdem muss der KSC dringend weiter an seiner Chancenverwertung arbeiten. Und natürlich am Abwehrverhalten bei Standards.
In der Lokalpresse verneinte Präsident Wellenreuther diese Woche, dass es ein »Spardiktat« in der Kaderplanung gegeben habe. Alle gingen davon aus, dass wg. der prekären Finanzlage des Vereins die Erlöse aus den Verkäufen von Hennings und Max nicht in Verstärkungen investiert wurden. Was natürlich die Beurteilung des Kaders in dieser Saison verändert. Denn wenn Todt und/oder Kauczinski den aktuellen Kader, so wie er sich gerade präsentiert, gewollt so gestaltet haben und für gut halten, dann ist das schon eine sehr optimistische Einschätzung…
Englische Wochen sind eine große Hetze! Für den KSC geht es Sonntag auswärts in Heidenheim weiter. Wird sicher nicht einfach, aber es nützt ja nix, es wird Zeit für einen Dreier…